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mischer’traxler leuchtet in London

Die London Design Biennale ist in vollem Gange. mischer’traxler studio zeigt im Somerset House mit einer spektakulären Lichtinstallation auf.

 

mischer’traxler studio leuchten bei der London Design Biennale 2016 mit einer spannenden Lichtinstallation. © Austria Design Net/Foto: Simon Scherrer/smolbattfein

mischer’traxler studio leuchten bei der London Design Biennale 2016 mit einer Lichtinstallation. © Austria Design Net/ Foto: Simon Scherrer/smolbattfein

„London calling“ heißt es seit 7. und noch bis 27. September in besonderem Sinne. Denn mit der London Design Biennale 2016 steht die Stadt an der Themse einmal mehr ganz im Zeichen des Designs. Unter dem Motto „Utopia by Design“, beeinflusst von dem 500-Jahr-Jubiläum der Erstveröffentlichung des Werkklassikers der politischen Philosophie „Utopia“ von Thomas Morus, zeigen dabei über 30 Nationen aus sechs Kontinenten Ausstellungen und Installationen im Somerset House. Ziel dieser Gesamtschau in London ist es, die Rolle von Design in unserer gemeinsamen Zukunft zu erforschen.

 

Mittendrin im Design-Reigen

„LeveL: the fragile balance of utopia“ ist eine kinetische Lichtinstallation, die die „Zerbrechlichkeit“ von Utopien zum Thema hat. © Austria Design Net/Foto: Simon Scherrer/smolbattfein

„LeveL: the fragile balance of utopia“ ist eine spannende kinetische Lichtinstallation. © Austria Design Net/Foto: Simon Scherrer/smolbattfein

der gezeigten Auftragsarbeiten aus den Bereichen zeitgenössisches Design sowie designorientierte Innovationen, Kreativität und Forschung, und den durch hochkarätige Designer und Kulturinstitutionen vertretenen teilnehmenden Länder, die aktuelle Herausforderungen wie Nachhaltigkeit, Migration, Umweltverschmutzung, allgemeine Verfügbarkeit von Wasser und soziale Gleichheit thematisieren, ist Österreich mit einer eigens entwickelten Installation von mischer’traxler studio mit dabei – und leuchtet.

 

Spannendes „LeveL“

Kuratiert von Thomas Geisler, Gastkurator MAK Wien, und organisiert von Austria Design Net, realisiert mischer’traxler studio in London unter dem Titel „LeveL: the fragile balance of utopia“ eine kinetische Lichtinstallation, die die „Zerbrechlichkeit“ von Utopien zum Thema hat.

Utopie ist für mischer’traxler studio ein „ideales System“, die Installation aktuell im Somerset House zu sehen. © Austria Design Net/Foto: Simon Scherrer/smolbattfein

Utopie ist für mischer’traxler studio ein „ideales System“, die Installation aktuell im Somerset House zu sehen. © Austria Design Net/Foto: Simon Scherrer/smolbattfein

Das junge und renommierte, in Wien ansässige Designer-Duo Katharina Mischer und Thomas Traxler qualifizierte sich durch seine interaktiven Arbeiten, die das sinnliche Erlebnis der behandelten Themen in den Vordergrund stellen. Prozesse, Beziehungen und die Komplexität von Inhalten und wie diese durch Design kommuniziert, kommentiert und diskutiert werden können, treiben die künstlerisch-forschende Arbeit der beiden Produktdesigner im Umgang mit gesellschaftlichen Fragestellungen an. „Als Ausdrucksmittel ihres konzeptuellen Zugangs im Design wählen sie je nach Themenstellung und Sinnhaftigkeit Objekte, Installationen, Filme oder andere visuelle Träger“, kommentiert Geisler den Designansatz des kreativen Wiener Duetts.

 

Spektakulär, erstrahlt „LeveL“ nur in ausbalanciertem Zustand mit voller Leuchtkraft. © Austria Design Net/Foto: Simon Scherrer/smolbattfein

Spektakulär, erstrahlt „LeveL“ nur in ausbalanciertem Zustand mit voller Leuchtkraft. © Austria Design Net/Foto: Simon Scherrer/smolbattfein

Utopie als „ideales System“

In der Auseinandersetzung mit dem Thema Utopie beschäftigt sich mischer’traxler studio mit der Bipolarität der Utopie als komplexem Konstrukt aus individuellen und gesellschaftlichen Idealen: ein fragiles System als Balanceakt unter Berücksichtigung von Bedürfnissen jedes Einzelnen und der Masse. „Für uns bedeutet die Utopie ein ideales System, in dem die persönliche Freiheit einer gemeinschaftlichen Abhängigkeit gegenübersteht, wo sich Besitz mit Verantwortung ausgleicht und sich Transparenz und Privatheit gegenüberstehen“, beschreibt das Designerduo seinen Beitrag. Alle diese Kräfte erzeugen entweder den idealen Moment des Ausgleichs oder bringen das System aus dem Gleichgewicht und zum Kollabieren – und dafür finden sich in der Geschichte zahlreiche Beispiele.

 

Installation mit Interaktion …

Ihre Gedanken und Designidee hat mischer’traxler studio als raumgreifende Installation gestaltet, die in einem 35 bis 40 Quadratmeter großen Raum im Somerset House aufgebaut ist. Das Duo bediente sich der Metapher eines Mobiles für das Modell einer Utopie als „ideales System, das zugleich auch als Lichtobjekt das historische Ambiente ergänzt.

Jede Bewegung im Raum beeinflusst und verändert Gestalt und Leuchtkraft des Objekts. © Austria Design Net/Foto: Simon Scherrer/smolbattfein

Jede Bewegung im Raum beeinflusst und verändert Gestalt und Leuchtkraft des Objekts. © Austria Design Net/Foto: Simon Scherrer/smolbattfein

Das fein austarierte Hängeobjekt erreicht seine volle Strahlkraft im ausbalancierten Zustand. Durch jede Bewegung im Raum, ob durch Besucher oder andere, unkalkulierbare Einflüsse wie beispielsweise einen Luftzug ausgelöst, transformiert sich in die Gestalt und Leuchtkraft des Objekts. Das anspruchsvolle Vorhaben einer mit dem Publikum korrespondierenden Installation entwickelt sich aus dem höchsten Anspruch an „handwerklicherVerarbeitung, sowohl in computer-technologischer wie künstlerisch-ästhetischer Sichtweise und Machart. Damit ist der Beitrag ein ganzheitlicher Botschafter österreichischer Designideale, der über den inhaltlichen Diskurs hinaus die Faktoren Tradition und Innovation miteinander verschmilzt.

 

… und interkulturellem background

Prädikat: Sehenswert. © Austria Design Net/Foto: Simon Scherrer/smolbattfein

Prädikat: Sehenswert. © Austria Design Net/Foto: Simon Scherrer/smolbattfein

Die poetisch-spielerische Anmutung von „LeveL: the fragile balance of utopia“ verweist zudem auf eine wesentliche und immer wichtigere Qualität von Design als interkulturellen Mediator. Die Abstraktion des vielschichtigen Themas der Utopie auf ein emotional und sinnlich erfahrbares Objekt ermöglicht unterschiedlich tiefe Zugangsebenen und Auseinandersetzungen für das Publikum, egal welchen Alters oder welcher Herkunft. „Spiel und Kontemplation fördern das Abrufen eigener, sozio-kultureller Zugänge zur Utopie – oder Dystopie – ohne dabei in die Falle der Vormundschaft zu treten“, so Thomas Geisler angesichts der spannenden Installation von mischer’traxler studio, die bei der noch bis 27. September laufenden London Design Biennale 2016 ein leuchtendes Statement setzt.

 

www.mischertraxler.com

www.londondesignbiennale.com

austriadesign.net

 


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