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SZENE Gast und Gabe Aufbruchstimmung. Wenn viele Menschen an einem Strang ziehen, kann auch viel bewegt werden. In diesem Fall sind es Flüchtlinge und Freiwillige, die Wien wieder ein Stück mehr zu einem besseren Ort auf dieser Welt machen. 30 wohndesigners die Zimmer, in denen einiges geblieben ist, was es vorher schon gab, und so einen gewissen Retro-Chic inszeniert, und einiges dazukam, was hier wieder eine neue Heimat gefunden hat, sind großteils in das architektonische Konzept übernommen worden. Ab und zu wurde eine Wand entfernt, und der Speisesaal ist auch noch dort, wo er immer war. Die Gästezimmer - im Durchschnitt großzügige 25 Quadratmeter groß - sind in Rot, Blau, Grün, Ocker oder Grau gestrichen. Die Einrichtung bis auf das Doppelbett stammt aus dem Secondhand- Markt „carla“ der Caritas sowie von ehemaligen Bewohnern und von der Bevölkerung und bringt lebendige Vielfalt in das Haus. Ehemalige, biedere Einbauschränke wurden unter Mitwirkung von Daniel Büchel zu Tischen, Nachtkästchen und Garderoben umgebaut. Für unebene Wände wurde auf die bewährte Technik der Musterwalze gesetzt. Das Erdgeschoss wird in Zukunft Eingangsbereich und Lobby für Hotelgäste wie Wohnzimmer für die hier lebenden Jugendlichen, aber auch Bar und Restaurant für Besucher sein - ein Beitrag zur Integration der „Fremden“, unabhängig davon, ob Gäste oder Flüchtlinge. Damit haben Mensch und Architektur eine wunderbare Gemeinsamkeit gefunden. Frühling im Prater. Das Konzept ist in jeder Hinsicht unkonventionell und schreibt Geschichte, nicht zuletzt durch das Engagement von AllesWirdGut und der Caritas Wien, das wie eine leidenschaftliche Aufbruchstimmung ansteckt. AllesWirdGut setzen auf Einfachheit und Eleganz, stimmige Farben und Vintage-Chic. Das Interior Design ist hier schlicht Reaktion auf die vorhandene Bausubstanz, Ausdruck des architektonischen Konzepts und kreativer Umgang mit knappen Mitteln. Und ganz ehrlich: Was gibt es Schöneres als Gast in Wien zu sein, in welcher Form auch immer, und direkt in den grünen Prater zu blicken? www.magdas-hotel.at | www.alleswirdgut.cc Es ist schon ein großes Projekt, auf das sich die Caritas da eingelassen hat. Nach den Entwürfen des Wiener Architekturbüros AllesWirdGut wurde ein außergewöhnliches Hotelprojekt realisiert, das in Zukunft nicht nur aufgeschlossenen Städteurlaubern, sondern auch Asylwerbern und Flüchtlingen in seinen über 70 Zimmern und weiteren Apartments Platz bieten wird. Der Plan ist, Menschen zu integrieren und ihnen auch gleichzeitig etwas mitzugeben, wie etwa berufliche Erfahrung in der Hotelerie, die von professionellen Angestellten begleitet wird. Hier bekommt der Ausdruck „sinnvoll“ eine völlig neue Bedeutung. Eine Idee begeistert. Schon allein der Name für das Hotel spricht Bände: „Magdas“ geht auf den Satz „Ich mag das!“ zurück und reißt einen förmlich mit. Die gesamten Räumlichkeiten, die beiden Wohngemeinschaften wie auch


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