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WISSENWERT Der Wunsch, anders zu denken 34 wohndesigners „Ein Teil von mir ist Sprache“. Architekt Volker Giencke beendet seine Lehrtätigkeit an der Universität Innsbruck und nimmt dies zum Anlass für eine Ausstellung im aut. architektur und tirol. Dazu transformiert er die Raumstruktur des Ausstellungortes und gewährt Einblicke in seine Gedankenwelt in Form von ausgewählten Texten. „Die Expansion des Bewusstseins, das Abenteuer im Denken und ein leidenschaftliches Gefühl können nicht allein mit besserer Architektur erreicht werden. Aber Architektur kann zumindest gegen die Langeweile und die Monotonie des Alltagslebens ankämpfen“, schreibt der in Kärnten geborene Architekt, der selbst an der TU Graz studierte, mit Günther Domenig zusammenarbeitete und seit mehr als zwanzig Jahren am Institut für experimentelle Architektur „ ./studio3“ Studenten für Architektur sensibilisiert, prägt und es sich stets zum Ziel machte, Voraussetzungen für die Verwirklichung „Konkreter Utopien“ zu schaffen – ein Begriff, den er 1994 in die Architektur einbrachte. Architektur zum Fühlen. Über Gewohntes hinauszugehen, anders zu denken und leidenschaftlich zu agieren sind Forderungen, die Volker Giencke sowohl an die eigene Arbeit als Architekt als auch an seine Studierenden stellt. Das manifestiert sich auch in der Rauminstallation, in der sich sowohl räumliche Empfindungen als auch visionäre Betrachtungsperspektiven auf die Architektur in Form von Texten offenbaren und damit die von Giencke in seiner Lehre und seinen Projekten geforderte „Konkrete Utopie“ für die Besucher spürbar werden lässt. Die Ausstellung „ein teil von mir ist sprache“ ist bis 27. Juni 2015 zu sehen. www.aut.cc Autor Andreas K. Vetter macht anhand von 163 internationalen Beispielen kreativer und praktikabler Innenraumlösungen sichtbar, wo das meiste unausgeschöpfte Potenzial verborgen liegt und wie man dieses optimal ausnutzen kann. In Form von Text, Bildern und Plänen sind die raffinierten Lösungen der Architekten einfach und klar nachvollziehbar und zeigen, wie man verwinkelten Räumen, beengten Eingangssituationen, mangelndem Stauraum und Co. formschön und multifunktional zugleich begegnen kann. Atlas für Kreative. Aber nicht nur Design- und Architekturfans kommen hier auf ihre Rechnung. Auch die Gestalter selbst finden hier eine Fülle von außergewöhnlichen Anregungen, die wieder neue Ideen hervorbringen. Unter dem Strich ein Buch, das in keiner Bibliothek fehlen sollte. www.callwey.de Große Ideen für wenig Platz Klein muss nicht klein sein. Viele Wünsche und wenige Quadratmeter lassen sich nicht immer unter einen Hut bringen. Aber oft dann doch. Das frisch im Callwey Verlag erschienene Nachschlagewerk „Raumideen“ macht Mut und fasziniert mit schlauen Designtricks. Kleine Verrücktheiten. Volker Giencke war es wichtig, mit „folies“ auf Ambienti aufmerksam zu machen, deren Besonderheit trotz täglicher Benützung nicht erkannt wurde. © Günter Richard Wett Wohnen kompakt. Dass 29 Quadratmeter sehr groß sein können, beweist das polnische Kreativbüro 3XA. © Stanislaw Zajaczkowski re: Coverfoto „Raumideen“, A1Architects, Prag. © David Maštálka


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