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EINBLICK Das Licht zum Leuchten. Strahler Discus LED Evolution für Zumtobel, entworfen 2012. © Zumtobel Alles andere als Standard 22 wohndesigners Für manche Hersteller arbeiten sie wirklich viel. Warum? Weil die an ihnen sozusagen „einen Narren gefressen“ haben. Wie zum Beispiel der deutsche Möbelproduzent Walter Knoll, für den EOOS unzählige Produkte kreiert haben. Es liegt wohl auch an der gemeinsamen Geschichte, dass man auch nach 20 Jahren immer noch den gemeinsamen Nenner findet. Für manche Hersteller arbeiten sie aber nur punktuell, gerne aber auch vor allem für heimische Produzenten wie Zumtobel oder Hussl, der erst vor kurzem die Serie „Alpin“ vorgestellt hat. Sogar Lippenstifthüllen finden sich in ihrem Portfolio, ebenso ausgeklügelt wie all die Tische, Stühle, Küchen und Badmöbel, die sie geschaffen haben. 20 Jahre zusammen: So etwas wie die Porzellan-Kupfer-Chrysanthemen-Dornen-Hochzeit. EOOS - das sind Martin Bergmann, Gernot Bohmann und Harald Gruendl, drei engagierte Designer, die aus der Schule von Paolo Piva kommen. Sie haben sich an der Universität für Angewandte Kunst kennen und schätzen gelernt und gehören bis heute sicher nicht zu jenen, die sich als schillernde Paradiesvögel in den Vordergrund drängen, sondern bewusst im Hintergrund bleiben. 1995 gründete das niemals müde, umtriebige und heute mit mehr als 130 Designpreisen dekorierte Trio das gemeinsame Designbüro, das nach einem der Zugpferde des in Ovids poetischem Meisterwerk „Metamorphosen“ am Firmament rasenden Sonnenwagens benannt wurde. Stets den Bleistift und das Skizzenbuch zur Hand, begegnet man ihnen auf Messen und an den internationalen Designhotspots, gut gelaunt, den Kopf voller Ideen. Gute Beobachter. Diese Ideen werden lange herumgetragen, denn für Schnellschüsse und Mainstream sind die drei Vollblutdesigner nicht Die Designrocker. Dinge betrachten, wieder weglegen, überdenken und verinnerlichen - dieser gemeinsame kreative Prozess begleitet das Drei-Mann-Hoch-Designbüro EOOS, das sich niemals mit 08/15-Lösungen zufriedengeben würde, bereits seit zwanzig Jahren. Davon zeugt eine Vielzahl von Patenten und die neue Ausstellung im Wiener MAK. Der Sessel zum Arbeiten. Bürosessel Filo für Keilhauer, entworfen 2004. © Keilhauer Drei Köpfe, eine Philosophie. Sie sympathisieren mit dem Paradoxen, mit dem spontanen Gedanken und mit Fehlern - Martin Bergmann, Harald Gruendl und Gernot Bohmann (v.l.n.r.) © Udo Titz


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