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FOKUS LICHT Von Gold eingefasst. Für das luxuriöse Strahlen von „Hoops“ des Designers Giovanni Barbato für Axo Light ist neben dem Einsatz von LEDs auch das Finish mit 24-karätigem Gold verantwortlich. wohndesigners 19 Jahr des Lichts. Die Unesco hat 2015 zum „Internationalen Jahr des Lichts“ auserkoren, um der Technologie rund um das Leuchten mehr Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Einen wesentlichen Beitrag dazu lieferte die diesjährige Ausgabe der Euroluce in Mailand, die nach Jahren der Finsternis endlich wieder das Strahlen zurückkehren ließ. Schon die Zahlen allein beeindrucken: Auf insgesamt 38.000 Quadratmetern präsentierten nicht weniger als 475 Aussteller ihre Neuheiten aus jedem Bereich. In dieser Fülle gar nicht so einfach, die Trends herauszufiltern, doch sie wurden gefunden. Unbestrittener Mittelpunkt der Szene ist immer noch die LED als Heilmittel einer erfolgreichen Energie- und als Unterstützung einer ehrgeizigen Klimapolitik. Abgesehen davon wäre es aber für das Publikum längst zu langweilig, sich ausschließlich vom Können eines Leuchtmittels beeindrucken zu lassen, das ohnehin nun schon seit einigen Jahren die Schlagzeilen dominiert. Diesmal ging es endlich wieder einmal um die Leuchte selbst, die dank der Innovationskraft der LED völlig neue Blüten treibt. Das Ausladende, das Opulente, das Fröhliche ist zurück und fasziniert mit unglaublichem Ideenreichtum, der beispielsweise eine Leuchte auch mal schnell zum Ventilator macht. Weitere prominente Themen sind auch der verstärkte Einsatz von Dimmern und nicht zuletzt das Interagieren mit dem Benutzer. Neu entfacht. Die rasante Entwicklung der Hightech-Lichtquelle LED hat es fast geschafft, die traditionelle Bedeutung der Leuchte auszulöschen. Zu sehen gab es zuletzt beinahe ausschließlich Lichtpunkte, Lichtstriche oder ganz in der Form reduzierte Leuchten, die mit dem, was man als „Leuchte“ im Sinn hat, gar nichts mehr oder nur noch recht wenig zu tun haben. Aus diesem Grund gibt es aktuell zwei Design-Hypothesen: Die eine führt weiter zur maximalen Reduktion der Leuchte als Objekt, die andere aber - und damit die absolut begrüßenswertere - ist die Wiederentdeckung der Form über die Funktion als faszinierendes Scheinbild, also der Kurswechsel 2015. Unendliche Spielarten. Nicht nur die venezianischen oder tschechischen Klassiker befinden sich derzeit im Aufwind, sondern auch Neuinterpretationen, die auf moderne Art „Größe“ zeigen. Ohne auch nur ansatzweise minimalistisch zu sein, was dieses Jahr fast schon verpönt zu sein scheint, befinden sie sich in perfekter Balance zwischen großem Auftritt als Diva und angenehmer Randerscheinung mit Aufmerksamkeitspotenzial. Glas, Metall, aber auch Stoff beherrschen die Bühne in allen denkbaren Varianten und Formen. Damit wird Beleuchtung wieder mehr zum Einrichtungsgegenstand und rückt vom Dasein des bloßen Lichtspenders ab. Magie der drei Buchstaben. Die LED wird zweifelsohne den Weg der Leuchtenbranche weiterbegleiten und prägen. Und wenn nicht sie, dann die darauf folgenden Platinen-Generationen. Während viele Produzenten immer noch dabei sind, auf diese Technologie umzustellen, wird es das nächste Mal vielleicht schneller gehen. Hoffentlich nicht wieder so spartanisch, denn technischer Fortschritt und üppige Schönheit müssen, wie man sieht, keine Gegensätze sein. www.axolight.it | www.danesemilano.com | www.demajoilluminazione.com Vom Tanz inspiriert. Atelier Oï entwarf für das Mailänder Label Danese Milano, das zu Artemide gehört, „Les Danseuses“, die durch Rotation mit ihrem „Rock“ aus Stoff nicht nur Licht, sondern auch Luft verteilen.


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