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AUSBLICK Zukunft ohne Fußabdruck Gut geerdet. Visionen lassen sich nicht kaufen - man muss sie haben. Der schwedische Fußbodenbelagshersteller Bolon träumt nicht nur von einer grünen Zukunft. Er hat bereits begonnen, sie zu realisieren. 22 wohndesigners Sie stellen traditionelle und inflexible Sichtweisen in Frage und sind gerade dabei, die Welt der Bodenbeläge und der Einrichtung in ein neues Licht zu rücken. In Marie und Annica Eklunds Augen wird viel zu wenig unternommen, um einer ernstzunehmenden Auseinandersetzung im Kampf für eine bessere Umwelt gerecht zu werden. Ihr persönliches Rezept heißt Bolon Green. Lieber unkonventionell Die beiden Schwestern leiten das 1949 in Stockholm gegründete Unternehmen, dessen Name sich aus dem schwedischen Wort für Baumwolle - Bomull - und dem Wort Nylon ableitet, gemeinsam. Als sie das Ruder übernahmen, bekam auch die Geschichte der einfachen Weberei eine spannende Wende. „Seit dem Tag, an dem meine Schwester Marie und ich das Unternehmen übernommen haben, sind Bolon und Mode Synonyme“, sagt Annica Eklund. So ergab sich beispielsweise die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem italienischen Modehaus Missoni. Das Unternehmen, das einst einfache Flickenteppiche herstellte ist heute gefragt wie nie zuvor: Die gewebten, umweltbewussten Vinylbodenbeläge sind erklärter Favorit bei Designern, Architekten und modebewussten Raumausstattern. Die Möglichkeiten, 3D-Effekte und Lichtreflexionen zu erzeugen, wirken dabei besonders attraktiv. Am Boden geblieben Obwohl Marie und Annica Eklund mit ihrer positiven Art immer versuchen, nach den Sternen zu greifen und das Unmögliche möglich zu machen, sind sie unbeirrbare Realistinnen. Dafür bedarf es auch einer gehörigen Portion Mutes und Ideenreichtum, insbesondere auch deshalb, da gerade das zweidimensionale Medium Bodenbelag generell ein schwieriges Thema ist, bei dem man einmal mehr kreativ sein muss, um ganz vorne mit dabei zu sein. Auf den Kopf gestellt. Armani verwendete als erster Bolon-Produkte. Das hatte ungeahnte positive Folgen. © Tobias Regell Generationswechsel. 1993 wurde die Produktion auf die Erzeugung von Vinylteppichen umgestellt. © Christian Gustavsson Die Schwestern Marie und Annica Eklund stehen seit 2003 an der Spitze von Bolon und feierten 2013 ihre gemeinsame zehnjährige Erfolgsgeschichte, zu der auch ein Buch erschienen ist, das die Affinität des Unternehmens zur Welt der Mode in aufwändigen Bildern sichtbar macht. www.bolon.com


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