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EINBLICK Gute Stimmung. Relax Light leuchtet und absorbiert den Schall. Das schwebende Objekt ist in Kooperation mit den Spezialisten Ydol und Planlicht entstanden. © Nina Mair wohndesigners 17 Koordinaten NINA MAIR ARCHITECTURE + DESIGN Innstraße 23 | A-6020 Innsbruck Telefon +43/512/93 52 14 Email info@ninamair.at Web www.ninamair.at Mit oder ohne Dach. Mit Relax Island hat Nina Mair eine Rückzugsoase für stark frequentierte Orte geschaffen. © Nina Mair Nina Mair, Jahrgang 1978, studierte Architektur an der Accademia delle Belle Arti in Florenz und an der Innsbrucker Leopold Franzens Universität, wo sie 2006 diplomierte. Schon im gleichen Jahr gründete sie gemeinsam mit Horst Philipp und Georg Öhler das erfolgreiche Designlabel Pudelskern. 2012 nabelte sie sich ab und begann ihre Solokarriere als umfassende Gestalterin jeden Maßstabs. Heute wird sie von einem kleinen, hauptsächlich weiblichen Team auf ihrem erfolgreichen Weg begleitet. Eines ihrer besonderen Markenzeichen sind ihre langen, blonden Haare, die sympathisch und quirlig bei jeder Bewegung mitmachen. Und Nina Mair bewegt sich viel. Vor allem beim gestalterischen Prozess ist der ganz Körper dabei, denn Dynamik ist die Basis ihrer kreativen Arbeit. Vor allem das Innsbrucker Stadtviertel St. Nikolaus, in dem auch ihr eigenes Atelier, das in einer ehemaligen Seifenfabrik untergebracht, liegt, hat es ihr angetan. Sie erkundet es oft und neugierig. Mit der Bewegung kommt schließlich auch die Inspiration. Da muss man gar nicht so weit weg. Vom Hundertsten ins Tausendstel. Ob es sich nun um Meter oder Millimeter handelt, tut für die ausgebildete Architektin nichts zur Sache - für sie ist das Switchen zwischen den Dimensionen eine völlig normale Sache, vor allem deshalb, weil alles irgendwie zusammenhängt. Entwirft man das eine, sollte das andere automatisch mitgedacht werden. So profitiert die junge Designerin nicht nur von ihrem Studium, sondern auch von ihrer unglaublichen Vorstellungskraft, mit der sie Szenarien fertig denkt und vor dem geistigen Auge schon mitgestaltet. Letztlich lebt der Raum von seiner Dreidimensionalität, so kann es eigentlich keinen Entwurf ohne Kontext geben. Kino im Kopf. Unheimlich wichtig ist es der jungen Designerin, möglichst eng mit ihren Kunden zusammen zu arbeiten. Mit großer Ernsthaftigkeit und Genauigkeit, aber auch mindestens soviel Leidenschaft und Humor entwickelt sie maßgeschneiderte Projekte - im Kleinen wie im Großen. Von der herzlichen Akribie und Perfektion zeugen auch die aufwändigen Storyboards, die sie für den Kunden anfertigt und durch den gesamten Werdegang eines Projektes begleiten. Umgekehrt will sie auch zurückhaltend sein, zum Beispiel dort, wo es um das Material geht. Denn ihre Überzeugung liegt in der Reduktion, und das ganz grundsätzlich. Hände voll zu tun Nina Mair ist auch jemand, der gerne anpackt, fühlt und spürt. Im malerischen Innenhof ihres Ateliers hat sie ausreichend Platz für Experimente, die sie wieder auf neue Ideen bringen. Sie schwört auf das Erarbeiten mit Prototypen, egal ob aus Keramik, Holz oder Stoff. Nur wenn man selbst Materialien erkundet und erprobt, sie ausreizt und verarbeitet, so klettert die Leidenschaft dafür von der Hand, über das Herz in den Kopf. Erst dann ist es stimmig. „Architektur ist nicht bloß ein Behälter, der mit Gegenständen gefüllt wird. Es ist ein Raum von Möglichkeiten für seine interne Nutzer. Ich betrachte meine Arbeit erst dann als erfolgreich, wenn sie Menschen emotional berührt.“


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