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bleibt nicht die ewige Insel der Seligen, sondern wird in den nächsten Jahren gewaltig wachsen. Erste Hilfe für die Stadt Das Einfamilienhaus ist eine von vielen Antworten auf die Frage, wie man städtische Randbereiche am besten verdichtet. Und zwar eine sehr gute. Selbstverständlich waren auch hier wieder die üblichen Einschränkungen nicht weit, etwa eine Bauklasse mit zulässigen Gebäudehöhen zwischen 4,5 und 7,5 Metern. Für die caramel architekten keineswegs ein Hindernis. Unter Einbeziehung der topografischen Gegebenheiten, die hier voll ausgereizt wurden, gelang es den findigen jungen Architekten eine Nutzflächendichte - das ist das Verhältnis Wohnnutzfläche zu Grundstückfläche - von 1,0 zu erreichen, was eigentlich nur bei einem mehrgeschossigen, dicht bebauten Wohnblock erreicht werden kann. Insofern rechtfertigt sich in diesem Fall der sonst so Platz verschwenderische Einfamilienhausbau, der maximal eine Nutzflächendichte von 0,4 erreicht. Starke Statements Das Geheimnis liegt im schmalen Grundriss mit einer Breite von fünf Metern bei einer Länge von 35 Metern. Das Zentrum des Hauses, an das durch die dreiseitige Einfassung von Feuermauern direkt angedockt werden kann, ist ein Atriumsgarten, der von der Mitte aus viel Licht in die Räume wohndesigners 07 Global wachsen urbane Räume rasend schnell, und zwar in einem Tempo, dass man ihnen dabei schon fast zusehen kann. In nicht allzu ferner Zukunft werden drei Viertel der Weltbevölkerung in einer Stadt oder in einem stadtnahen Gebiet leben. Mit diesen Prognosen kommen nicht nur die Stadtplaner ordentlich ins Schwitzen - es sind auch die Architekten, die in Anbetracht dieser Tatsachen in Zukunft mächtig gefordert sein werden, nach intelligenten Lösungen für geeignete Wohnformen zu suchen. Raum, der neue Luxus Eine massive Stadtverdichtung liegt also auf dem Tisch. Dass das nicht unbedingt heißen muss, dass ab sofort sämtliche Bewohner wie die Sardinen in der Dose zusammengequetscht leben müssen, zeigt das Projekt CJ5 aus der Feder der in Wien und Linz ansässigen caramel architekten. Die drei Gründer des Büros - Günter Katherl, Martin Haller und Ulrich Aspetsberger - haben sich damit bereits in die unaufhaltsam heranrollende Problematik vertieft und begonnen mit einem guten Beispiel voranzugehen. Denn auch Wien Trepp auf, Trepp ab. Die Topografie des schmalen Grundstücks wurde perfekt in die Planung integriert und bestmöglich ausgenutzt. Ohne Unterbrechung. Holz begleitet das gesamte Projekt - innen und außen - wie ein lebendiges Band zwischen den verschiedenen Niveaus.


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