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eindringen lässt. Hinzu kommen horizontale und vertikale Belichtungsflächen, die ganz punktuell und wohl überlegt in den Baukörper eingeschnitten wurden. Nach außen hin als relativ geschlossene weiße Raumskulptur sehr abgeschottet - man sieht an der Straßenfassade lediglich eine Eingangstür und ein Garagentor - öffnet sich das Gebäude nach innen umso kräftiger. Man gelangt von der Garage, die gleichzeitig als Eingangsbereich und Atelier fungiert, am Kino im Keller vorbei direkt in den dahinterliegenden Wohnbereich. Trotz der schmalen Breite des Gebäudes entstanden sehr großzügige, ineinander verwobene Räume. Ein- und Ausblicke, Durchblicke und verschiedene miteinander vernetzte Ebenen lassen den Raum einfach nur fließen. Unterstrichen wird dieses Gesamtszenario durch die durchgehenden, stets gleich ausgerichteten Holzbeläge auf dem Fußboden. Fast unendlich Durch die Verwebung der Räume miteinander und durch geschickt inszenierten Blickbeziehungen in jede mögliche Richtung wird das Gefühl erzeugt, dieses Raumkontinuum 08 wohndesigners wäre unendlich. Dazu tragen selbstverständlich auch die aufeinander folgenden Sichtbetonoberflächen einerseits und die Brettschaloptik an den Wänden und der Decke andererseits intensiv bei. Sogar das Freiluftatrium in der Mitte des Hauses wird darin miteinbezogen. Liebe zum Detail Besonders raffiniert sind die einzelnen Bereiche ausgeführt. Die minimalistische Küche thront relativ zentral in der Mitte auf einem Podest erhöht. Sie ist es auch, die dem Haus seinen Namen gab: CJ5 steht für „Cooking-Jay 5 Meter breit“. Zur selben Zeit ist das Podest, auf dem sie steht, Teil der Treppenlandschaft. Gleich darüber befindet sich eine Art Loge mit einer Öffnung in den Luftraum, wobei die Arbeitsplatte des Schreibtisches das geometrische Pendant der Wandöffnung darstellt. Die Galerie öffnet sich mit einem großzügigen Fenster zu einer von der Straße abgewandten Dachterrasse, die über dem Gartenatrium schwebt. Blickt man von der Galerie aus nicht abwärts, sondern geradeaus, entdeckt man die nächste optische Verbindung: Durch eine REALISIERT Purer Minimalismus. Die Küche tritt nicht als solche in Erscheinung, sondern integriert sich viel mehr als eigenständiges Möbelstück im Ensemble. Sternchen schauen. Das hinter einer Glaswand auf der Galerie positionierte Schlafzimmer lässt durch das gegenüberliegende Riesenfenster die Sternschnuppen zählen.


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