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FOKUS ARCHITEKTUR wohndesigners 25 kauft, eine gewisse Verantwortung gegenüber der Außenwelt und auch dem, was man vorfindet. So versuchen wir richtig mit der Substanz und auch mit einem Ort umzugehen. Man kann nicht sagen: „Ich bin jetzt da, und alle anderen sind mir egal“. Sondern „Ich füge mich in diesen Bestand ein“. Und da muss der Bauherr natürlich mitgehen. WD: Was wünschen sich Architekten von einem Professionisten, mit dem sie zusammenarbeiten? GZ: Dass er den Raum, den wir entwickeln, versteht. Das ist oft ein Problem. Der Tischler will sich verwirklichen und gibt sozusagen eine Hochglanzküche in einen Raum, der dafür gar nicht geschaffen ist. BK: Das Gesamtkonzept ist etwas, was der einzelne Professionist nicht sieht. Was für uns absolut wichtig ist, ist die Ehrlichkeit im Material. Aussagen wie etwa „Das schaut aus wie Stein“ oder „Das schaut aus wie Holz“ sind für uns absolute „no go´s“ . Warum lasse ich Stein nicht einfach Stein sein und Holz nicht Holz? Oft werden hier Trends vorgeschlagen, aber uns wäre ein Tischler lieber, der zugibt: „Das schaffe ich mit meinem Material nicht, dafür braucht es jemand anderen.“ WD: Welche Probleme gibt es bei der Zusammenarbeit mit Professionisten? GZ: Ich mache mir Sorgen um die Qualität des Handwerks. Der Stellenwert des Handwerkers ist ein ganz großer. Aber wir können zeichnen, was wir wollen: Wenn es niemand umsetzen kann, ist unser Plan wertlos. Es ist nicht immer leicht, einen Professionisten für eine Sache zu finden. Und die wirklich guten werden immer weniger. Fotografie: © Violetta Wakolbinger Koordinaten bogenfeld architektur Blütenstraße 4 | A-4040 Linz Telefon +43/732/26 79 86 Email office@bogenfeld.at Web www.bogenfeld.at Die Qualität eines Raumes. Raum schaffen und Platz haben - zwei der obersten Entwurfskriterien von bogenfeld architektur, unter anderem verwirklicht in diesem Stadthaus in Wien 18.


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