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WOHNDESIGNERS 2/2013

WOHNDESIGNERS I 02 Sonnenschein SPLITTER WOHNEN Frühling im Winter. Während man in den Messestädten Köln, Paris und Frankfurt noch den Schnee vor den Hallen wegschiebt, treiben bei den Ausstellern drinnen bereits zarte Knospen aus. Strahlendes Gelb spielt dabei eine der Hauptrollen. 01 Immer-Zeitlose Eigentlich erinnert Sofa Elizabeth fast an ein Gartenmöbel - erdige, natürliche Farbtöne in den Bezügen, schwarz getöntes Buchenholz und entlang der überhöhten Rückenlehne und Armlehnen eine Struktur, die an einen beschützenden Gartenzaun erinnert. Jedoch handelt es sich bei dieser Kreation des aus Singapur stammenden Designers Nathan Yong ganz klar um ein Indoor-Möbelstück, dessen Kissen mit Daunen gefüllt sind. Passend dazu gibt es auch den gleichnamigen Stuhl, für den ebenfalls wie für das Sofa zahlreiche Farb- und Materialkombinationen zur Verfügung stehen. Beide lassen sich sowohl mit klassischen als auch mit zeitgenössischen Möbeln kombinieren. www.ligne-roset.com Hin und her. Knallige Farben und das Material befördern den Schaukelstuhl ins 21. Jahrhundert. © Kartell 03 Tagträume Patricia Urquiola erzählt mit ihren Möbeln bekanntlich gerne Geschichten. Das tut sie auch mit der Schaukelversion ihres Stuhles Comback für Kartell, mit der sie entweder die Gedanken an das Wiegen im Arm der Mutter hervorruft oder diese auf die Veranda einer Südstaatenvilla im Kolonialstil entführt. In die Neuinterpretation des Windsor-Stuhles im Design des 18. Jahrhunderts hat sich auch der Chef des Unternehmens Claudio Luti persönlich eingebracht. Die Rückenlehne besteht aus sieben Stangen, eine aus Sechsecken gebildete Kante sorgt für Stabilität. Durch die Verwendung verschiedener Kunststoffmaterialien bekommt das Schaukelstuhldesign ein völlig neues, modernes Gesicht. www.kartell.it 05 Schmetterling Das französische Label Roche Bobois, seit März 2013 mit einem zweiten Schauraum des Ehepaares Doris und Alexandre Delmas in Wien vertreten, präsentiert in der diesjährigen Kollektion einen drehbaren Loungesessel in kräftigem Zitronengelb namens So Quiet. Der Entwurf stammt von Cédric Ragot, der seinem Werk für den gemütlichen Tagesausklang auch eine passende Fußbank zur Seite stellte. Beide Teile sind auf ein vierstrahliges, schwarz lackiertes Fußgestell aus Metall aufgesetzt, das ebenso wie die dezente, akzentuierende schwarze Knopfsteppung und der schwarzen Randnaht elegant kontrastiert. www.roche-bobois.com Streifenlook. Das Sofa „Elizabeth“ von Nathan Yang für Ligne Roset wird seinem aristokratischen Namen gerecht. © Ligne Roset Den Namen Elizabeth assoziiert man unter anderem mit einem Stehkragen. Auch diese hat einen. Stuhl Bonnie und Hocker ergeben die perfekte Einheit für totale Entspannung. Rückzugsorte muss man maßschneidern. Dieser hier trägt die Handschrift von Polka. Sich schaukeln lassen ist nicht nur eine Kinderfantasie. Alles, was man zur Entspannung braucht: Eine verstellbare Kopfstütze und eine umarmende Sitzschale. Ein schönes Paar. © Wittmann 04 Sommerfeeling Antirutsch-Socken für einen Fauteuil? Warum nicht? Wenn sie so schön verpackt sind... Ja, es stimmt. Dieser Fauteuil hat keine echten Beine. Und trotzdem wird der Boden nicht zerkratzt. Designer Sebastian Herkner hat sich dafür etwas aus der Strumpfindustrie abgeschaut, und zwar handelt es sich um Antislip-Pünktchen, die hier zum Einsatz kommen. Die rutschfeste Dekoration verläuft auf dem Stoff in Richtung Boden immer mehr, garantiert aber die Stabilität des leicht zu bewegenden Möbelstücks, das übrigens den Namen Coat trägt. Der Druck ist funktional und dekorativ zugleich, auch, weil er so eine Art Spiel von Licht und Schatten aufnimmt. Die Sitzpolsterung selbst ist ein abnehmbares Cover, das den Stuhl kleidet und in das man sich so richtig reinkuscheln kann. Durch das bewegliche Element, gefüllt mit Gänsedaunen, wirkt das Sitzmöbel leger und unkompliziert. Es scheint fast so, als würde es aus sich herauswachsen. Die Ungezwungenheit von Coat kommt sehr gut an. Moroso wünscht sich deshalb als nächstes ein Sofa von Sebastian Herkner dazu. www.moroso.it W Knautschzone. Fauteuil „Coat“ von Sebastian Herkner für Moroso schont der Boden auf neue Art. © Moroso Zitronenfalter. Der Name „So Quiet“ von Cédric Ragot für Roche Bobois ist Programm. © Roche Bobois 02 Strahlkraft Hochgewachsen und schlank - das klingt immer nach einer schönen Erscheinung. Eine solche ist Hochlehner Bonnie von Wittmann auch. Der Entwurf von Marie Rahm und Monica Singer, die unter dem Label Polka arbeiten, ist ein Möbel, das elegante Klassik und zurückhaltende Moderne in sich vereint. Das - typisch Wittmann - für den optimalen Sitzkomfort mit Taschenfederkern ausgestattete Sitzkissen ist neben der überhöhten, formdefinierenden Rückenlehne ein weiteres Detail, das der Sitzende sofort zu schätzen weiß. Der Fauteuil ist geprägt durch seine subtile Nahtführung und seinen insgesamt sehr einladenden Auftritt. Heute einen Relaxstuhl zu entwickeln und dabei das altvaterische Image abzustreifen, ist durchaus eine Kunst. Den Designerinnen ist es gelungen, unter anderem durch Verzicht auf komplizierte Technik ein sehr weibliches, sinnliches Möbelstück zu gestalten, das seine Vorzüge durch die hochwertigen Oberflächen noch mehr unterstreicht. Ein Hocker ist als treuer Begleiter immer zur Stelle. www.wittmann.at


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