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„In neuen Dimensionen denken“

Ein neues Label erstrahlt am Design(er)himmel: NEU/ZEUG. Porzellan bringen das international erfolgreiche Designstudio LUCY.D (Barbara Ambrosz und Karin Santorso) und Beate Seckauer von der Porzellanmanufaktur Neuzeughammer gemeinsam zum Leuchten – und denken vom Material bis zu Lampendesign und Farbstellung alles neu, anders, größer. Von Oberösterreich aus startet die NEU/ZEUG Porzellan Manufaktur durch, hat einiges im Talon und noch viel vor, wie Barbara Ambrosz verrät.
Von Sylvia Pilar

 

Durchstarter: NEU/ZEUG bringt Porzellan zum Leuchten. © NEU/ZEUG / Christof Zachl

 

Seit wann seid ihr mit NEU/ZEUG schon aktiv?

Gestartet haben wir im Frühjahr letzten Jahres. Die Idee mit Beate Seckauer von der Porzellanmanufaktur Neuzeughammer eine Kooperation einzugehen und gemeinsam etwas zu entwickeln, haben wir damals geboren. Im Laufe des letzten Jahres haben wir unsere erste Edition von Lampen aus Porzellan entwickelt und schon mehrmals präsentiert – wir freuen uns sehr, denn sie läuft gut an.

 

Wir haben verschiedene Möglichkeiten ausgelotet und uns dann bewusst für Crowdfunding entschieden.“

 

Die Entstehungsgeschichte ist ja eine besondere.

Trio: Das Designstudio Lucy.D – alias Barbara Ambrosz und Karin Santorso – und Beate Seckauer von der Porzellanmanufaktur Neuzeughammer machen gemeinsame Designsache. © NEU/ZEUG / Christof Zachl

Genau. Wichtig war uns, von Oberösterreich aus zu starten, weil die Manufaktur aus der Region ist und unsere Lampen ein Produkt sind, das sich hier verankern soll. Von Anfang an haben wir uns auch intensiv damit auseinander gesetzt, wie wir das Produkt und die Kooperation schnellstmöglich an die Öffentlichkeit bringen und so auch abschätzen können, ob und welches Potenzial es hat. Wir haben verschiedene Möglichkeiten ausgelotet und uns dann bewusst für Crowdfunding entschieden. Das ist im Designbereich zwar noch nicht so populär, hatte für uns aber einen sehr positiven Effekt. Die Designentwicklung war ja schon abgeschlossen, wir hatten bereits die ersten Prototypenlampen getestet, beim Opening unseres Studios in Steyr gezeigt und gesehen, dass sie gut ankommen. Parallel zu alledem haben wir alle Features entwickelt, die es für Crowdfunding braucht – vom Logo über einen Katalog bis hin zu einem Video, um von den Crowdfundern wirklich wahrgenommen zu werden.

 

Wie ist die Crowdfunding-Kampagne gelaufen?

Super erfolgreich. Wir haben 175 Prozent unseres Crowdfunding-Ziels erreicht und es hat uns gefreut, wie viele hinter uns und der neuen Firma stehen. Wir bündeln dabei ja die Synergien von unserem Designstudio Lucy.D und der Porzellanmanufaktur Neuzeughammer. Beate Seckauer kommt aus dem manufakturiellen Bereich, Karin Santorso und ich aus dem Industrie- und Produktdesign. Mit NEU/ZEUG kombinieren wir unsere Kompetenzen.

 

„Mit NEU/ZEUG kombinieren wir unsere Kompetenzen.“

 

Warum habt ihr gerade Porzellan gewählt? Es ist ja nicht gerade der Materialklassiker für Leuchten.

Das stimmt, aber einerseits hatte Beate schon damit begonnen, Lampen aus Porzellan, vor allem aus Knochenporzellan, zu fertigen und andererseits ist es ein gewisses Alleinstellungsmerkmal. Dazu kommt, dass Beate, als Lilienporzellan seine Produktion beendet hat, die Original-Farbpigmente gekauft hat. Unsere Intention war also, etwas Neues mit Design, dem Material Porzellan und diesen speziellen Farben zu gestalten.

 

Mehr als eine Leuchte: Bei dem raffinierten System lassen sich die fünf Grundkörper ganz einfach kombinieren. © NEU/ZEUG / Christof Zachl

 

Wie lässt sich das Design der Leuchten beschreiben?

Modular, individuell, nachhaltig und bunt! Das Design hängt natürlich stark mit dem Gedanken einer semi-industriellen Fertigung zusammen. Wir haben keine Einzelleuchte, sondern ein System entwickelt. Dabei werden fünf schlichte, geometrische Grundkörper inklusive des Baldachins untereinander kombiniert. Sie werden zu verschieden großen Pendelleuchten bis hin zu einem fünf-flammigen Luster assembliert. Wir können mit Pearls auf unterschiedliche Räume reagieren. Wichtig war uns, dass sie sowohl in reduzierten Interiors, als auch über einen einfachen Bauerntisch passen.

 

„Unsere Intention war also, etwas Neues mit Design, dem Material Porzellan und diesen speziellen Farben zu gestalten.“

 

Einer unserer Grundgedanken ist aber auch: „Design your own lamp“ – die perlenförmigen Elemente und unsere Farben lassen sich auch für und von den Kunden zusammenstellen. Das ist bereits möglich und wir arbeiten daran, die Möglichkeit der individuellen Leuchtengestaltung weiter zu verbessern.

 

Apropos: Wie ist die Farbgestaltung?

Stylisch: „Modular, individuell, nachhaltig und bunt!“, beschreibt Barbara Ambrosz die Leuchten. Original-Lilienporzellan-Farbpigmente, ergänzt um weitere Farben ergeben die harmonische Farbpalette. © NEU/ZEUG / Christof Zachl

Wir arbeiten mit den Original-Lilienporzellan-Farbpigmente und diese mit weiteren Farben ergänzt, so dass wir eine harmonische Farbpalette anbieten können. Für unsere Serie haben wir vier Farbkombinationen entwickelt. Dabei waren uns Farbgruppen wichtig, von Rot/Rosé-Schattierungen, über Grün-Gelb bis hin zu Blautönen und natürlich Schwarz, Weiß und Grau.

 

Ist die Pearls Kollektion für den Privatbereich gedacht oder auch für das Objekt?

Für beides. Beim Crowdfunding war die Tendenz stark in Richtung Privatbereich, unsere Leuchten wurden neben Österreich, auch nach Deutschland, in die Schweiz, Italien und die Slowakei verkauft. Sie sind aber auch schon in einem Hotelprojekten eingesetzt worden und aktuell arbeiten wir an einem öffentlichen Projekt, bei dem wir einerseits unsere Lampen einbringen und andererseits mit Wandgestaltung aus Porzellan beschäftigen.

 

„Wir haben keine Einzelleuchte, sondern ein System entwickelt.“

 

Tendenz und Blick gehen also über die Leuchte hinaus in Richtung gesamter Innenraum?

Leuchten und Lampen werden unser Fokus bleiben, wir arbeiten aber schon an neuen Produkten, die darüber hinaus gehen. Porzellan kann nicht nur innen eingesetzt werden, sondern funktioniert dank seiner Eigenschaften auch perfekt im Außenraum. Wir wollen Porzellan auch in anderen Dimensionen denken, als größere Objekte.

 

Einblick: Mit Know-how und Leidenschaft entstehen in der Manufaktur in OÖ die feinen Designlampen, um Österreich und die Welt zu erobern. © NEU/ZEUG / Christof Zachl

 

Wo sind die Lampen erhältlich?

Einerseits natürlich direkt bei uns. Aktuell bauen wir unser Händlernetzwerks mithilfe unserer Agentur auf. Wir bieten die Pearls Kollektion Lampen- und Einrichtungsgeschäften an. In Wien sind wir in „das möbel“ und bald im „Johan Wohnen“ vertreten. Wir sind derzeit in vielen Gesprächen.

 

Werdet ihr euch auf Messen präsentieren?

Das werden wir sicher machen und starten damit bald. Ende Mai sind wir zum Krekhy Collectors Festival in Mikulov eingeladen. Im Herbst gibt es den Designblok und natürlich die Vienna Design Week – das wären für uns die nächsten spannenden Präsentationsmöglichkeiten.

 

„Wir wollen Porzellan auch in anderen Dimensionen denken, als größere Objekte.“

 

Habt ihr eine konkrete Zielgruppe im Blick?

Natürlich sprechen wir mit unseren Lampen designaffine Personen und den Privatbereich an, aber bei weitem nicht nur. Ein Schwerpunkt von Lucy.D ist die Planung – so können wir die Pearls Kollektion in öffentliche Projekte einplanen und somit auf unterschiedliche Raumsituationen eingehen können. Wir haben die Lampen von Anfang an so konzipiert, dass sie zum Beispiel auch als Spots ausgeführt werden können. Das Spannende daran ist, dass man dann wirklich nur den Porzellankörper hat. Diese Idee und Entwicklung finalisieren wir aktuell.

 

Kannst du schon etwas zu den nächsten Entwicklungen verraten?

Andeuten kann ich, dass es mit unserem System neben der Ausführung als Pendelleuchten und als Luster auch Wand- beziehungsweise Deckenleuchten geben wird, vermutlich schon Ende diesen Jahres. Wir haben außerdem auch weiter experimentiert und etwas Neues entwickelt, das als Sonderkollektion gelauncht wird – und das schon sehr bald.

 

www.neuzeug.at

 


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