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REALISIERT Patina und frischer Lack 06 wohndesigners Dass Florian Weitzer in der Hotellerie ganz neue Wege geht, ist hinreichend bekannt: Mit den beiden Daniel-Hotels in Graz und Wien, gestaltet vom Wiener Architekturbüro Atelier Christian Heiss, hat er sich nicht nur durch seine innovativen Gestaltungsideen einen Namen gemacht, sondern auch dahingehend, dass er Sterne kategorisch ablehnt und für ihn der Titel „Designhotel“ keine Rolle spielt. Insofern wird er oft als Hotel-Pirat oder als Anarchist der Hotel-Branche beschrieben – zu Unrecht, wie er findet, denn er erlaubt sich, lediglich nicht exakt das zu tun, was die anderen so tun, nämlich einen Hocker von Philippe Starck ins Zimmer stellen, um es somit Designhotel nennen zu können. Lieber sagt er „Urban Stay“ dazu. Und wer sagt ihm, dass das richtig ist? – Ganz einfach: Sein Bauchgefühl. Neugierig Und dieses hat ihn übrigens noch nie betrogen: Die Daniels gehören zu den bestgehendsten Stadthotels in ganz Österreich. Und nach diesen Erfolgen ist Florian Weitzer erst gar nicht zu stoppen. Das nächste Projekt floriert bereits: Das 1909 errichtete Hotel Wiesler, ebenfalls in Graz in bester Lage. Die zwanzig neu gestalteten Zimmer und die frisch heraus geputzte Suite riechen förmlich noch nach neuer Farbe. Und schon beim ersten Hinsehen spürt man, dass hier Florian Weitzers Eigenwille voll durchgeschlagen hat. Bloß keine Konventionen, bloß kein Copy and Paste und schon gar keine Tradition, die mit Stillstand verwechselt wird. Weltoffenheit, Spürsinn und Gastfreundschaft – diese drei Begriffe umschreiben ein Hotel, in dem man sich nicht befremdlich fühlen muss wie in einem Museum. Obwohl es eines sein könnte.


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