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WOHNDESIGNERS 1_2013

TRENDS 2013 WOHNDESIGNERS I 01 01 Erprobtes Multitalent. Beim Möbeldesign lässt Jean Nouvel ganz klar seine künstlerische Ader erkennen. © Gaston Bergeret. 02 Mehr als Theorie. Rem Koolhaas ist Architekt und Theore-tiker. Bei seiner ersten Möbelkollektion „Tools for Life“ wandelt er seine Theorien in die Praxis um. © Agostino Osio | Courtesy of Knoll, Inc. 03 Stark beflügelt. Daniel Libeskind übersetzt seine eigene Architektursprache gerne ins Design. © Olivari 04 Neue Erfahrung. Erstaunlicherweise hat Tadao Ando für seine Architektur bisher noch nie eigenes Möbeldesign gemacht. © Carl Hansen & Son 05 Kein rechter Winkel. Zaha Hadid liebt die Dynamik - in der Architektur wie auch im Möbeldesign. © Taschen Verlag, Philip Jodidio „Hadid“ | Henry Bourne Durch und durch Die Gestaltung in der Architektur hört bei vielen Architekten nicht bei der Gebäudehülle auf. Sie gehen noch mehr in die Tiefe und schmücken ihre Bauten gerne mit eigenen Designs. Sie sind wieder zurück auf den Möbelmessen und geben starke Lebenszei-chen von sich: Die internationalen Architekten, die bei ihren Planungen gerne über den Tellerrand hinaus schauen. Statt einfach in Produktkatalogen zu blättern, entwerfen sie schnell mal die eigene Türklinke oder das passende Möbel für die Lobby eines ihrer Gebäude. Premiere Während einige davon schon des Öfteren mit ihren Entwürfen gesichtet wurden, war es für den japanischen Architekten Tadao Ando eine echte Premiere. Der mit dem Pritzker Preis (1995), der Royal Gold Medal und der Alvar Aalto-Medaille hoch dekorierte 72-Jährige versendet damit deutli-che Signale, dass es nie zu spät ist für neue Erfahrungen. Mit dem „Dream Chair“ für das dänische Traditionsunternehmen Carl Hansen & Son bietet er nicht nur Tagträumern einen wunderschönen Platz zum Sitzen an, sondern erfüllt sich damit sogar selbst einen Traum. Nach eigenen Aussagen hat er bisher seine Häuser und Bauten immer „fremd“ ausgestattet. Ungewohntes Terrain betrat auch Rem Koolhaas, Mitbegründer des niederländischen Architekturbüros OMA, als er seine „Objects for Life“-Kollektion für Knoll International vorstellte. Auch er ist Pritzker Preis-Träger (2000) und erhielt die Royal Gold Medal sowie den Goldenen Löwen der Architekturbiennale in Venedig für sein Lebenswerk. Routine Im Gegensatz dazu ist die 1950 in Bagdad geborene britische Architektin Zaha Hadid wesentlich erfahrener. Sie war bereits für viele internationale Möbellabels tätig, darunter B&B Italia, Serralunga, Magis, Marburger Tape-tenfabrik, Parador, PP Møbler, Magis, Zumtobel, Sawaya & Moroni und Es-tablished & Sons, und ist bekannt dafür, gerne mit verschiedenen Genres zu experimentieren und sich aber trotzdem selbst treu zu bleiben. Dieses Jahr präsentierte sie neue Leuchten bei Slamp, Kreationen für Wand und Boden bei Citco sowie Designs für den öffentlichen und halböffentlichen Bereich wie die „Serac Bench“ für Lab23 und die Auditoriumsbestuhlung „Array“ für Poltrona Frau. Ebenso wie sie (2004) ist auch Jean Nouvel Pritzker Preis-Trä-ger (2008), der ihr an Möbel-Erfahrung kaum nachsteht. Zu seinen Kunden gehören große Namen wie Molteni & C. und Wittmann. Der Fleißigste Ihm fehlt zwar der Pritzker Preis noch, trotzdem sorgt Daniel Libeskind mächtig für Schlagzeilen. Er kreierte für nicht weniger als vier Unternehmen (Artemide, Tre-P & Tre-Più, Jacuzzi und Fiam Italia) Produkte - vom Bad und Spiegel über die perfekte Tür bis zur Leuchte - und schlägt sie damit alle. Man darf schon gespannt sein, ob sich noch ein paar Berufskollegen in den nächsten Jahren noch hinzugesellen. Jedenfalls heizen diese hier schon jetzt den „Nur“-Designern ganz schön ein. 01 03 05 02 04 Mercuric von Zaha Hadid für Citco. Die Tische aus Marmor sind in limitierter Auflage erschienen. © Citco Aria von Zaha Hadid für Slamp. Fünfzig Lamellen aus transparentem Cristalflex umhüllen die zentrale Lichtquelle. © Slamp O


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