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WOHNDESIGNERS 2/2013

KALEIDOSKOP Einen Bisenz, bitte! Ein Künstler, viele Künste. Alexander Bisenz nimmt langsam - zumindest vorerst - Abschied vom Kabarett und widmet sich seiner neuen Leidenschaft, dem Möbeldesign. Viele Jahre war er Alexander Bisenz und Alfred die am Ende punktgenau ihr persönliches Wurbala in Personalunion. Doch was viele noch Prachtstück erhalten. gar nicht wussten, ist, dass der eine - Bisenz - bereits seit 18 Jahren malt. Nun hat er aber auch Behübschungen seine Leidenschaft für das Gestalten von Möbeln Vehement wehrt er sich gegen den allgegenwärtigen entdeckt, die nach eigenen Angaben in der Einheitsbrei bei den künstlerischen Ausbildungen. Malerei ihren Ursprung hat. Er persönlich möchte sich mit seiner eigenen Zugangsweise und Art zu gestalten vom Auf den Punkt gebracht Rest abheben. Und zwar ganz deutlich. Alles Zentrales Thema bei seinem Design ist der Punkt. beginnt mit der Farbe Weiß und somit ganz am Er selbst sagt, die Figuration des Punktes und Anfang. Auch gibt er zu, dass nicht immer alles die Farbkompositionen seien sein persönliches gelungen ist - schon einiges habe er entsorgt. Gestartet Ausdrucksmittel. Nun, das ist schon beim ersten hat er nun mit einer kleinen, aber feinen Hinsehen unschwer zu erkennen. Aber auch Kollektion ausgewählter Stücke - vom lederbezogenen wenn der Ausgangspunkt immer der gleiche ist, Handlauf über das Sofa bis zu den Kacheln so kommt am Ende immer etwas Einzigartiges für den Kachelofen. Dazu ist auch ein spannender und Individuelles heraus. Alexander Bisenz arbeitet Katalog erschienen. sehr eng mit seinen Auftraggebern zusammen, www.bisenz.at WOHNDESIGNERS I o2 Auf schrillen Sohlen Bock auf Böcke. Was Designer Karim Rashid schon vor längerer Zeit umgesetzt hat, versuchen jetzt auch Unternehmen, die man aus dem Möbelkontext kennt. Sie machen Schuhe, und zwar so, dass man das Ursprungslabel ganz leicht wiedererkennt. Spaß haben. Die Kooperation zwischen Marimekko und Converse gestaltet sich schon seit ein paar Saisonen als sehr erfolgreich. © Marimekko Die Auswahl haben. Die acht Produktlinien der Kartell Schuhkollektion sind aus Kunststoff, aber weich wie Leder. © Kartell Manche Produzenten in der Einrichtungsbranche gehen ein paar Schritte weiter und wagen sich vor, etwas völlig Anderes zu machen. Sie stürzen sich in Abenteuer abseits ihres eigentlichen Metiers, was auf den ersten Blick so aussieht, als wäre die Idee dazu völlig aus der Luft gegriffen. Ist sie aber nicht. Was zunächst den Eindruck erweckt, dass man auf marktschreierische Art und Weise nach Aufmerksamkeit heischt und gleichzeitig die eigentliche Materie verlässt, ist vielleicht Kalkül, aber bei weitem mehr als schnöde Inszenierung. Warum auch nicht? Schuhe verkaufen sich wie warme Semmeln - das ist in diesem Sinn keine neue Geschäftsidee. Allerdings, wenn Unternehmen, die in der Welt der Einrichtung in einem ganz anderen Zusammenhang bekannt sind, Schuhe gestalten und mit in ihr Sortiment auf-nehmen, dann bekommen sogar Schuhe eine neue Dimension. Diese Strategie ist bereits von Erfolg gekrönt. Vorgemacht hat es schon der finnische Textilhersteller Marimekko, der sich mit dem Sportschuhlabel Converse zusammen getan hat und dieses mit seinen unverwechselbaren Stoffdessins beliefert. Soeben ist die neue Herbst-/Winter- kollektion 2013/2014 an den Start gegangen, die - so wie die vorangegangenen Kollektionen auch schon - die breite Palette von Marimekko von ruhig bis schrill zeigt. In Kombination mit den verschiedenen Modellen und den charakteristischen Mustern wird jeder Sneaker zu einem personalisierten Designerstück. In seinem Reich. Alexander Bisenz ist angekommen. Er entwirft Möbel, malt Bilder und tut das mit der gleichen Passion, mit der er auf der Bühne steht. © David Bohmann Beim Leisten geblieben Mit einer eigenen Schuhkollektion überrascht hat Kartell, die in Zusammenarbeit mit .normaluisa und Moschino entstanden ist. Die Ballerinas, Stiefel, Sandalen und Pumps zeichnen sich durch die gleiche, grazile und schlanke Silhouette wie jene Möbel aus, die man vom Unternehmen, das seit über sechzig Jahren Erfahrung mit Kunststoff hat, kennt. Kräftige Farben - ebenfalls ein Markenzeichen des italienischen Herstellers - dürfen auch in diesem Fall nicht fehlen. Für die Modeaccessoires-Linie, die übrigens auch eine Handtaschenserie namens Grace K vorsieht, zeichnet die Designerin Giorgiana Zappieri verantwortlich. Auf den Weg gemacht Mit dem Launch der Schuhe und Handtaschen geht die Ankündigung einher, dass Kartell einen weiteren Schritt in seiner Marktstrategie plant: In den nächsten fünf Jahren sollen in China 50 Flagshipstores des italienischen Konzerns eröffnen. Dass Asiaten verrückt nach europäischem Design sind und es auch gerne kopieren, ist ja hinreichend bekannt. Für Kartell jedenfalls scheint dieser Riesenschritt - auch mit den eigenen Schuhen - beschlossene Sache zu sein. www.marimekko.fi | www.kartell.it E


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