Im Zeichen des Designs
Beim Designers‘ Saturday drehte sich in Langenthal zwei Tage alles um Design und zog mit innovativen Inszenierungen und Installationen in den Bann.
Sein Ruf eilt ihm voraus und auch bei seiner 15. Edition wurde er diesem in jeder Hinsicht gerecht: Der Designers‘ Saturday war auch bei seiner diesjährigen Ausgabe wieder ein großer Erfolg. Knapp 16‘000 Architekten, Gestalter und Designinteressierte kamen, sahen und trafen sich in Langenthal, fluteten von Anfang bis zum Schluss die Werkhallen der Gastgeberfirmen Création Baumann, Girsberger, Glas Trösch, Hector Egger Holzbau und Ruckstuhl sowie das „City Center“, um sich persönlich die ausgefallenen Installationen der 70 Hersteller und Hochschulen anzuschauen, zudem war mit der Präsentation „Design entdecken, découvrir design“ ausgezeichnete Design aus Österreich zu Gast bei dem Designevent in der Schweiz, das Designprofis und –liebhaber gleichermaßen begeisterte. „Die Stimmung an den drei Tagen war außergewöhnlich entspannt und schön. Sie war so sonnig wie das Wetter“, so die Bilanz von Designers’ Saturday-Kurator Sergio Cavero. Er habe auf seinen Streifzügen durch die sechs Ausstellungsorte viele begeisterte Besucher erlebt, die sich intensiv für das Gebotene interessiert hätten. „Ganz gleich, ob sie nun aus beruflichen Gründen nach Langenthal kamen oder privat für das Thema Design Feuer und Flamme sind.“
Fülle & Faszination
Zu sehen gab es dabei auch freilich Vieles und Vielfältiges. Zwei Tage lang stand der Schweizer Ort Kopf – im besten Design-Sinne, versteht sich. Hocker als moderne Kunstwerke, wahrlich belebte Schrankwände, ungewöhnliche Kuckucksuhren oder ein Streichertrio mit dem vielsagenden Namen Adventurestrings und viele weitere, außergewöhnliche Produkt- und Ideenpräsen- tationen von Designern, Studenten und Herstellern reihten sich hier aneinander, die in ihrer Fülle und Vielfalt den legendären Designers‘ Saturday zu einem Fest für alle Sinne machte.
Jagte ein Highlight das andere, bewährte sich der „Preview for Professionals“ erneut als Tag des Fachpublikums und lockte rund 3000 Besucher, darunter viele Architekten und Bauherren, an, so dass zahlreiche Aussteller schon am Freitag interessante Kontakte knüpfen konnten.
D’S Awards go to…
Am Samstag setzte sich dann die fünfköpfige Jury, bestehend aus Fachleuten aus Design, Architektur, Innenarchitektur, Wissenschaft und Publizistik zusammen, um aus den vielen hervorragender Inszenierungen die Preisträger der D’S Awards zu ermitteln, die in einem Festakt anschließend an die Designers’ Night gekürt wurden.
Die Kategorie „Gold“ ging an Schätti Leuchten, die von Designer Jörg Boner in einer kontrastreichen Installation mit Stehleuchten auf der einen und massiven Webmaschinen auf der anderen Seite einer runden, mit Papier abgetrennten Fläche in einer der Werkhallen von Création Baumann in Szene gesetzt wurden.
Gleich zweifach vergeben wurde der D’S Award in „Silber“: Über die Auszeichnung freute sich einerseits der Stuhlhersteller horgenglarus, für den sich das Studio Hannes Wettstein eine Geschichte aus der Unterwelt mit Fabelwesen ausgedacht hatte, wie auch der Armaturenspezialist Axor-Hansgrohe, bei dessen von Anaïde Gregory Studio kreirten Produktinszenierung Seifenschaum eine tragende Rolle spielte. Klassiker von einer ganz neuen Seite zeigte USM Möbelbausysteme, indem die Designer von atelier oï USM-Verbindungskugeln in Form von Schmuckstücken präsentierten, und wurden dafür mit dem D’S Award in „Bronze“ bedacht.
„Lebende Installation“ als Publikumsliebling
Konnten neben der Jury auch die Besucher ihren Favoriten bestimmen, machte hier die „lebende Installation“ von Ruckstuhl das Rennen. Der Teppichhersteller veranschaulichte Weg von der Gewinnung der kolumbianischen Naturfaser Fique bis hin zur Herstellung von Teppichen, hatte eigens zwei Strickerinnen aus Kolumbien eingeflogen, die vor Ort ihrer Arbeit nachgingen und damit auch zeigten, dass hinter Produkten stets Menschen stehen.
Auf ganzer Linie
Fiel die Wahl unter den Präsentationen und Inszenierungen schwer, zeigte sich Kurator Sergio Cavero von der Qualität der Beiträge sehr angetan. «Die Ansätze waren höchst unterschiedlich. Sie appellierten entweder an den Intellekt oder an das Herz, ein gewisser Humor aber war bei allen erkennbar“, erläutert Kurator Sergio Cavero. Überhaupt war es ein rundum gelungener Designers‘ Saturday –drei Tage voller Innovation und Design, mit und nach denen sich auch Paul Schär, Designers’ Saturday Präsident und Inhaber von Hector Egger Holzbau, zufrieden zeigte: „Man spürt als Gastgeberfirma Genugtuung. Uns ist es gelungen, das Schöne und Nützliche an unseren Denk- und Werkplätzen zu zeigen.“ Und von den Besuchern habe man die entsprechende Aufmerksamkeit für Werte und Haltung bekommen – und wohl auch reichlich Applaus. Mit dem Ende dieses erfolgreichen kann der nächste Designers‘ Saturday eigentlich auch schon kommen.