„Ein Tisch aus der Schlosserei“
Minimalistisch und zugleich echt stark tritt der M38 von Tecta ins Rampenlicht. Architektur trifft Möbel – und das in flottem Rot.
Das Spiel mit Kontrasten treiben Tecta und Andree Weißert mit dem M38 in schönster Form und bester Harmonie an die Spitze. Gekonnt vereint der Tisch Leichtigkeit und Power, eine hauchdünne Platte auf starkem Stahl, Architektur und Design, verschmolzen in einem einzigen Möbel, das schwere Gedankenlasten trägt und sich auch sonst als echtes „Arbeitstier“ erweist.
Besonders markant ist auch die Farbgebung: Cooles Rot charakterisiert den raffinierten Vierbeiner des Labels, das in der eigenen Manufaktur nicht nur Bauhaus-Reeditionen fertigt und Weiterentwicklungen wie den Kragstuhl vorantreibt, sondern im Geist der Moderne der aktive Austausch mit Künstlern und Architekten zu neuen, eigenständigen Entwürfen gesucht. So auch mit Andree Weißert, der den M38 kreierte.
„Die Idee dazu kam mir, als ich in Berlin an meinem Schreibtisch saß: wenn Stahlteile auf der Baustelle angeliefert werden, sind sie zunächst mit roter Rostschutzfarbe versehen. Das war meine Assoziation: wir zeigen das rohe Konstruktionsmaterial“, erzählt Andree Weißert, Architekt aus Berlin und ebenfalls Gestalter des großzügigen Umbaus der Tecta-Werke in Lauenförde.
Pur und fein
Dass sein Tisch M38 den gleichen Rotton trägt wie die Museumsgebäude der Smithsons, die sich ebenfalls auf dem Tecta-Gelände befinden, war erst ein Zufall.
„Wir brauchten einen neuen Bürotisch. Es gab mehrere Entwürfe, die Wahl fiel auf den M38“, beschreibt Andree Weißert das „Making of“ des Tisches, der während des Umbaus entstand und mit seiner Rohheit wie Raffinesse fasziniert. „Er nimmt sich zurück, ist sehr funktional, mit sauberer, filigraner Linienführung. Er ist auf das Minimale an Material reduziert. Die Fläche besteht aus Eternit, einer sehr widerstandsfähigen und dünnen Faserzementplatte. Ich experimentiere damit schon länger im Möbelbereich. Beim M38 ist Eternit erstmals großflächig zum Einsatz gekommen. Es ist kein Montagemöbel. Sondern ein handwerklich gefügtes, geschweißtes Möbel. Ein Tisch aus der Schlosserei. Die Eternitplatte ist geölt und erhält dadurch eine sehr schöne Haptik.“
Starker Stahl, filigranes Design
Überhaupt ist der M38 ein Link zwischen Architektur und Möbel und ein schöner Verweis auf seinen Ursprungsgedanken. Der M38 ist Werkstatt pur: ein Stahlgestell, das mehr von der Arbeit erzählt als sein Habitus. Komplett geschweißt, nahtlos zusammengefügt. Zurückgenommen, funktional, mit sauberer, filigraner Linienführung. Die Tischfläche besteht aus einer widerstandsfähigen, nur zehn Millimeter dünnen Faserzementplatte. So ist der in zwei Größen – 180 x 80 und 240 x 80 cm – verfügbare Tisch wie ein Stück aus der Schlosserei – klar, unkompliziert, anpassungsfähig.
„Ein toller Zufall“
Und vom starken Rot des Gestells geprägt. Auch diese Idee kam ihm am eigenen Schreibtisch in Berlin. Denn „wenn Stahlteile auf der Baustelle angeliefert werden, sind sie zunächst mit roter Rostschutzfarbe versehen. Das war meine Assoziation: wir zeigen das rohe Konstruktionsmaterial“, so Andree Weißert.
„Ich habe dann natürlich eine schönere Nuance für den M38 ausgesucht. Erst später erinnerte mich Axel Bruchhäuser daran, dass ja auch die Museumsgebäude der Smithsons, die sich in Sichtweite des Büros auf dem Gelände des Tecta-Landschaftsparks befinden, ebenfalls rot sind. Ein toller Zufall. Dann war es nur logisch und sinnvoll, dass wir alle Stahlträger im Büro mit dieser Farbe markieren. Rot ist nun der Link zwischen Architektur und Möbel, zwischen Exterior und Interior“, beschreibt der ausgebildete Architekt und Zimmermann mit Affinität für Um- und Ausbauten sowie Möbel, dessen Feder auch schon die Tische M36 und M36 entsprangen. Mit dem M38 für Tecta hat er es erneut geschafft und ein Möbel kreiert, das alles außer gewöhnlich ist.
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