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Ausgezeichnet kreativ

Die Winner des Pure Talents Contest der imm cologne sind gekürt. Die prämierten Entwürfe sind flexibel, Flat Packed, poetisch, erfinderisch.

Wohin führt uns die Einrichtungszukunft? Der Pure Talents Contest rief junge Kreative dazu auf, ihre Ideen, Visionen und Entwürfe aufzuzeigen und der internationalen Interior Design-Welt zu präsentieren. Mit 862 Produkteinreichungen aus 59 Nationen bestätigte der diesjährige Nachwuchswettbewerb für Designer einmal mehr sein internationales Renommee und die 20 besten Produkte wurde im Rahmen einer Sonderausstellung während der imm cologne von ihren Designern inmitten des Reigens neuer Innovationen vorgestellt.

Zukunft im Spotlight: Mit dem Pure Talents Contest zeigen junge Designer ihre visionären Kreationen. Die besten Entwürfe des 17. Nachwuchswettbewerbs wurden im Zuge der imm cologne 2020 gezeigt und ausgezeichnet. © Koelnmesse/Pure Talents Contest

Am 13. Jänner wurden nun die Preisträger des 17. Pure Talents Contest auf der internationalen Einrichtungsmesse bekanntgegeben und im Rahmen der Preisverleihung auf dem Veranstaltungsforum The Stage drei Preise, zwei Special Mentions und der erstmals ausgelobte Audience Prize durch die Jury und Matthias Pollmann, Geschäftsbereichsleiter Messemanagement bei der Koelnmesse, vergeben.

Starke Themen

Sie sind die Besten und Kreativsten aus der Fülle an Einreichungen und der ausgewählten Nominees, von denen viele dieses Mal den Fokus auf Nachhaltigkeitskonzepte legten, indem sie durch Materialwahl und -behandlung, Transportierbarkeit oder die Bewusstmachung unseres Umgangs mit Ressourcen auf das Thema aufmerksam machen. Aber auch Mobilität und Flexibilität der Einrichtung beschäftigte die Nachwuchsdesigner.

And the winner is … mehr als ein Tisch

Gewinner: „Levi“ von Marie Kurstjens und Iva Coskun. © Koelnmesse/Marie Kurstjens/Iva Coskun

Weisen die Einreichungen eindrucksvoll den Weg in die Zukunft, vergab die mit den Designern Sebastian Herkner (Deutschland), Philippe Malouin (Großbritannien), Designerin Gesa Hansen (Deutschland/Dänemark), dem Art Director von Cappellini, Giulio Cappellini (Italien) sowie dem IDEAT-Redakteur Johannes Hünig sowie der Chefkuratorin des Design Museums Helsinki, Suvi Saloniemi hochkarätig besetzte Jury den ersten Preis an ein besonderes Duett und Stück: An Marie Kurstjens und Iva Coskun (Deutschland) für ihren zusammenklappbaren und universell einsetzbaren Tisch „Levi“.

„Der Tisch wirkt so einfach und selbstverständlich, als gäbe es ihn schon seit Jahren. Dabei ist es ein neues Produkt. Das an sich ist schon eine ästhetische Qualität“ – Johannes Hünig



Auf den ersten Blick wirkt Levi dabei wie ein normaler, simpler Tisch mit einer Holzplatte auf einem Metallgestell. Doch durch ein gelenkartiges Scharnier kann das Gestell in allen möglichen Winkeln aufgestellt und arretiert werden, um Platten verschiedener Formate aufzunehmen – vom Esstisch-Quadrat bis zum Arbeitsplatz-gerechten Rechteck.

Ausgeklügelt: Das Designerinnen-Duett entwickelte mit „Levi“ einen dank gelenkartigem Scharnier und vielen möglichen Plattenformaten flexiblen Tisch. © Koelnmesse/Marie Kurstjens/Iva Coskun


Levi steht laut Jury für eine Tendenz zu transportoptimierten Flat Pack-Produkten, die bei den Wettbewerbsbeiträgen auffällt. Viele Produkte kommen auch gezielt dem Bedarf nach flexiblem Einsatz im täglichen Gebrauch wie auch bei Umzügen entgegen. „Der Tisch wirkt so einfach und selbstverständlich, als gäbe es ihn schon seit Jahren. Dabei ist es ein neues Produkt. Das an sich ist schon eine ästhetische Qualität“, kommentiert Johannes Hünig die Entscheidung der Jury.

Einfach clever: Hiroyuki Morita holte mit „Omit“ den zweiten Platz beim Pure Talents Contest 2020. © Koelnmesse/Hiroyuki Morita


Der zweite Preis geht an Omit – einen nicht-elektrischen, handbetriebenen Staubsauger, entworfen von Hiroyuki Morita (Japan). Anwendungen wie etwa Kühlschränke oder Staubsauger sind eng mit der Einrichtung verbunden. Omit zeigt, dass auch Anwendungen ohne smarte Technik und Energie machbar sind. „Omit ist ein sehr intelligenter Entwurf; mit der innen liegenden Mechanik Mischung aus Erfinder und Designer.“ Mit dieser Meinung ist Philippe Malouin keineswegs allein.

„Omit ist ein sehr intelligenter Entwurf; mit der innen liegenden Mechanik Mischung aus Erfinder und Designer.“ – Philippe Malouin



„Omit ist auch ein Zeichen gegen die um sich greifende Elektrifizierung einfachster Handgriffe – wie beispielsweise einer elektrischen Pfeffermühle“, findet Sebastian Herkner, und Suvi Saloniemi betont: „Er ist einfach gut gestaltet, sodass er für eine spontane Nutzung auch gut in einem offenen Regal liegen kann, ohne negativ aufzufallen.“

Highlight: „Jojo“ von Sofia Souidi komplettiert auf Platz 3 das Siegerpodest. © Koelnmesse/Sofia Souidi


Auch der dritte Preis geht an ein Produkt, das Energie zum Thema macht – dieses Mal in Form von Licht. Die Leuchte „Jojo“, entworfen von Sofia Souidi (Deutschland), wird durch Ziehen an einer Schnur gestartet und mit der Zeit dunkler, bis sie gänzlich erlischt; durch die Veränderung des Lichts soll ein Zeitgefühl beim Nutzer erzeugt werden. „Jojo ist auf eine fast poetische Weise sehr intuitiv und bringt einen zum Lächeln“, ergänzt Johannes Hünig.

Ausgezeichnete Premiere …

Der renommierte Nachwuchswettbewerb für Designer kam heuer aber nicht nur mit starken Entwürfen, sondern einem weiteren Highlight daher: Einer Premiere.

The Audience Prize goes to … „Flow Chair“ von Fillip Lenarick. © Koelnmesse/Fillip Lenarick


Erstmals wurde der Audience Prize ausgelobt und geht in diesem Jahr als Ergebnis des Instagram Votings an den „Flow Chair“ von Fillip Lenarick (Polen) – ein weiteres Flat Pack-Produkt, einfach zusammenzubauen und komfortabel, ein Sitzmöbel, das gut in ein modernes, luftiges Interieur passt.

und Special Mention-Doppel

Nicht einmal, sondern gleich zwei Mal vergab die Jury dieses Jahr zudem eine Special Mention: Einerseits an „Aspirator“ von Qing Deng (China), eine Art Sitzsack, der durch Schallwellen aufgeblasen wird, die durch Schreien in einen Trichter ausgelöst werden. „Aspirator erinnert in seiner Ästhetik an die 60er-Jahre, vom Konzept her aber an den Performance-Charakter mancher Designs aus den 90er-Jahren, von dem wir heute wieder mehr brauchen könnten“, urteilte die Jury.

Very special: „Aspirator“ von Qing Deng holte sich eine „Special Mention“ ab. © Koelnmesse/Qing Deng


Die zweite besondere Erwähnung erhält „According to the Grain“, ein Sitzmöbel zur Würdigung der Materialität von Holz, entworfen von Sho Ota (Japan). Die härteren Äste des Holzes werden durch Sandstrahlen der weicheren Teile herausgearbeitet, wodurch trotz der herausragenden Ast-Rudimente eine insgesamt weiche Oberfläche entsteht.

Geadelt mit einer „Special Mention“: „According to the Grain“ von Sho Ota. © Koelnmesse/Sho Ota


„Der Entwurf hebt etwas hervor, was wir sonst als angeblichen Materialfehler verstecken. Und obwohl es unbequem aussieht, sitzt man auf Bank und Hocker erstaunlich komfortabel“, ist sich die Jury einig. Suvi Saloniemi: „Es ist ein Möbel, das uns denken und fühlen macht und uns anhält, uns unsere Beziehung zu den Objekten bewusst zu machen, die wir nutzen.“

www.imm-cologne.de

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