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In Richtung Behaglichkeit und Wärme

Küchendesign 2017 besticht oft durch klare Linien, reduziert auf das Notwendigste. Das geht soweit, dass funktionelle Geräte hinter großflächigen Türen „versteckt“ und wegreduziert werden und man steht vor einer meist „weißen“ Wand. Mittlerweile zeigen neue Modelle, dass die Reduktion ihr Ende bald finden wird. Auch einzelne Farbtöne (wie zum Beispiel Grau) haben ihren Höhepunkt längst überschritten. Aktuell kommt Leben oft nur durch sogenannte eyecatcher – Farbe oder „Skulptur“ – in den Küchenbereich. Spüle und Armatur bringen beides und natürlich auch noch die Funktion. WOHNDESIGNERS sprach mit der Chefdesignern und dem Marketingdirektor von Blanco über dieses Thema.
Von Gerhard Habliczek

Mehr Farbe in der Spüle – avanciert sie zum funktionellen eyecatcher in der Küche?

Brigitte Ziemann, Leitung Konzept und Design bei Blanco:

Brigitte Ziemann, Leitung Konzept und Design bei Blanco. © Blanco

Wir beobachten seit einiger Zeit, dass sich im Bereich der Einrichtungsstile endlich wieder eine breitere Vielfalt durchsetzt. Weg von minimalistisch-strengen, monochromen Stilmitteln und hin zu mehr Behaglichkeit und Wärme. Diese Entwicklung forciert auch den Trend zur Farbe, vor allem im gehobenen Einrichtungssegment. So werden etwa viele Designklassiker im Möbelbereich derzeit über Neuauflagen in Akzentfarben wieder populär. Stühle und Sessel von Vitra und Thonet, auch beispielsweise der Ulmer Hocker oder die Poulsen Tischleuchte von Arne Jacobsen, um nur einige wenige Beispiele zu nennen, zeigen dies sehr schön.
In der Küche verhält es sich etwas anders. Eine Einbauküche hat eine sehr lange Lebensdauer. Die Farben unserer Spülen und Armaturen sind deshalb sorgsam auf die langfristigen Trends der Möbelfronten und Arbeitsplatten abgestimmt. Unsere Farben sind zeitgemäß, unterliegen also nicht kurzfristigen Modeströmungen. Die Palette besteht aus einem gedeckten Farbspektrum – mit erdigen Tönen, aber auch Weiß oder Anthrazit sowie zeitlosen Metallictönen – und repräsentiert nicht zuletzt die Wertigkeit unserer Produkte.

„Unsere Farben sind zeitgemäß, unterliegen also nicht kurzfristigen Modeströmungen.“ – Brigitte Ziemann

Was sind die Trends beim modernen Spülendesign?

Spüle und Armatur wird der „Farbumgebung“ angepasst. © Blanco

Brigitte Ziemann: Auch hier setzt wieder Bewegung ein. Im behaglichen Landhausstil – egal ob modern oder klassisch interpretiert – sind verschiedene Formen von Spülbecken mit hoher Frontschürze beliebt, wo hingegen für kleine Stadtwohnungen oder Apartments mit wenig Platz kompakte Einbauspülen weiter auf dem Vormarsch sind. Der Trend zu schön gemaserten Steinarbeitsplatten setzt sich weiter fort – hier sind besonders Unterbaubecken z.B. aus Keramik wunderbar zu kombinieren.

Wenn man die Materialien Silgranit, Edelstahl und Keramik anschaut, welches Material ist die Nummer Eins in den Haushalten und gibt es hier regionale Unterschiede?

Udo Heckelsberger, Marketing-Direktor:

Udo Heckelsberger, Marketing-Direktor. © Blanco

Am meisten verbreitet sind immer noch Edelstahl-Spülen, die natürlich auch den unteren Preisbereich komplett abdecken. Wobei man regionale Unterschiede beobachten kann – in Osteuropa etwa sind farbige Spülen besonders beliebt.

Wie wird diesbezüglich die Zukunft ausschauen? Also welchem Material geben sie die größten Wachstumschancen?

Udo Heckelsberger: Blanco bietet Spülen in den drei maßgeblichen Materialien Edelstahl, Silgranit und Keramik. Als einer der führenden Hersteller weltweit verfolgen wir dabei einen ganzheitlichen Ansatz mit hohen Anforderungen an Qualität, Innovation und Design. Mittelfristig gehen wir von einem leichten Marktanteilswachstum bei Farbe aus, wobei sich der Farb-Trend ganz dezent abschwächen wird. So können wir uns mittelfristig auch eine Belebung im Bereich hochwertiger Edelstahl-Spülen vorstellen.

„Viele Designklassiker im Möbelbereich werden derzeit über Neuauflagen in Akzentfarben wieder populär.“ – Brigitte Ziemann

Zur Spüle gehört natürlich auch die Armatur. Es gibt Armaturen, die Skulpturen gleichen und es gibt stark „reduzierte“ Armaturen – sehen sie hier einen Trend in eine gewisse Richtung?

Drei Arbeitsebenen auf kompaktem Raum. Dafür sorgen kleine Stufen im Becken und durchdachtes Zubehör. © Blanco

Brigitte Ziemann: Beliebt sind die sogenannten kleinen semi-professionellen Armaturen mit bogenförmiger Schlauchbrause wie beispielsweise unsere Blancoculina-S Mini. Sie passt auch unter Oberschränke. Denn meist ist doch zu wenig Platz in der Küchenzeile für große, skulpturale Armaturen wie etwa Blancoculina-S. Diese werden dann eher in großzügige Insellösungen eingeplant. Neben Chrom und Edelstahl werden aber auch neue Oberflächenfarben beliebt, die sich besser zu warmen Farbtönen und Materialien im Umfeld kombinieren lassen. Auch bei Armaturen greift das Landhausmotiv sowohl in Oberfläche als auch in Verbindung mit feinen dekorativen Elementen. Bestes Beispiel ist Blanco Livia-S mit ihren akkuraten, optisch abgesetzten Dekor-Elementen und ihren verschiedenen Oberflächen wie etwa dem seidenmatten Mangan.

„Mittelfristig gehen wir von einem leichten Marktanteilswachstum bei Farbe aus.“ – Udo Heckelsberger

Wie passt man Armaturen an die unterschiedlichen Farben bzw. Materialien der Spüle an?

Der Trend zu schön gemaserten Steinarbeitsplatten setzt sich weiter fort – hier sind besonders Unterbaubecken z.B. aus Keramik wunderbar zu kombinieren. © Blanco

Brigitte Ziemann: Es ist eine der großen Stärken der Marke Blanco, zu allen Spülen-Farben stimmige Armaturen mit passenden Farben bzw. Oberflächen anzubieten – teils in Vollfarbe, teils in Bi-Color. Dem zugrunde liegt ein aufwändiger, sehr komplexer Herstellungsprozess, da die Armaturen-Farben ja präzise mit den Spülen-Farben übereinstimmen müssen. Eine Herausforderung sind die sehr unterschiedlichen Ausgangsmaterialien und Flächenverläufe bei Spülen und Armaturen – Krümmungen etwa lassen Farben wieder anders wirken als auf einer größeren Fläche. Die Materialien unterscheiden sich in ihrer Textur – all diese Aspekte gilt es bei der Abstimmung zu berücksichtigen. Darüber hinaus müssen die Farben natürlich hundertprozentig lichtecht sein.

www.blanco.at

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