Die Kunst der Keramik
Mit einem kreativen Statement sorgte Laufen für Furore. „A Curated Art Show. What?“ gab mit 17 Skulpturen von Designern besondere Einblicke.
Auf eine spannende Spurensuche entführte vor kurzem Laufen mit einer außergewöhnlichen Präsentation. „A Curated Art Show. What?“ feierte den 125. Geburtstag des renommierten Labels und zeigte im Zuge der VIENNA DESIGN WEEK eine Landschaft aus unterschiedlich ausgeführten Skulpturen, formal autonom, bildet ein starkes Statement zum faszinierenden Material Keramik. Von abstrakt bis figurativ, von Handmade bis zur digitalen Fabrikation in 3D Druck wurden Bezugspunkte, Motivation, Werte und Meilensteine des Unternehmens künstlerisch interpretiert.
Internationale Design(er)stücke
Die dabei entstandenen 17 Skulpturen von Benjamin Dillenburger und Michael Hansmeyer, Flag, Stefano Giovannoni, Konstantin Grcic, Alfredo Häberli, Toan Nguyen, Nissen Wentzlaff, Atelier oï, Ludovica + Roberto Palomba, Patricia Urquiola, Peter Wirz und Studio Achermann wurden bei dem größten Designfestival Österreichs auf besondere Weise präsentiert. In der Festivalzentrale Süd am Sparkassaplatz 4, einem sonst nicht zugänglichen Architekturjuwel von Johann Georg Gsteu, wurden die Ausstellungsstücke präsentiert, die in Handarbeit, industrieller Fertigung oder digitaler Fabrikation aus Gips- und Quarzsandpolymeren, Feinfeuerton, Varia Resin, Saphirkeramik, hochreinem Aluminiumoxyd und Vitreous China erzeugt wurden.
Statetment zu Keramik
Auf einem acht Meter langen Tisch wurden die Kreationen angeordnet, sodass der Betrachter sie als Gesamtwerk erfassen und ihre intrinsischen Beziehungen zueinander begreifen kann. Daraus erwuchs eine Landschaft aus verschiedenartig ausgeführten, formal eigenständigen Objekten, die jedoch in ihrer Gesamtheit ein starkes Statement zum faszinierenden Material Keramik darstellen. Von Beda Achermann kurartiert, umfasste die Ausstellung dabei Skulpturen, die die Grundpfeiler, auf die Laufen seine Identität und seinen Erfolg stützt, symbolisch interpretieren.
Wasser beispielsweise stellt für Unternehmen ein unverzichtbares Element dar, ohne das die Keramikherstellung und -verarbeitung nicht möglich wäre. Um den Wert des Wassers und den besonders verantwortungsbewussten Umgang des Unternehmens mit dieser kostbaren Ressource abzubilden, hat Toan Nguyen eine Vase aus glasierter, gesinterter SaphirKeramik hergestellt, die auf abstrakte Weise einen Wassertropfen imitiert.
Atelier oï übernahm die Aufgabe, die Innovationen im Materialbereich zu interpretieren, die bei Laufen seit jeher eine entscheidende Rolle spielen. Das herausragendste Ergebnis dieser Forschungsarbeit ist SaphirKeramik, ein einzigartiges Keramikmaterial, das mit seinen verbesserten Eigenschaften eine ganz neue, ausdrucksstarke und funktionale Sprache ermöglicht. Um dies widerzuspiegeln, hat Atelier oï einen Querschnitt durch einen Saphirkristall vorgenommen und damit die unübertroffene Festigkeit, Präzision, Minimalistik und Feinheit von SaphirKeramik verbildlicht. Es handelt sich um das erste im 3D-Druck aus Hochleistungskeramik hergestellte Werk der Design- und Kunstwelt. Der Druckprozess wurde von Lithoz entwickelt, einem akademischen Spin-off, das als erstes Unternehmen überhaupt Hochleistungskeramik verarbeitet hat.
Die vom Studio Flag (Bastien Aubry und Dimitri Broquard) geschaffene Skulptur mit dem Titel „Robots“ zeigt das Klischee eines Roboters, von Hand aus Ton geformt, digitalisiert, 3D-gedruckt und glänzend weiß lackiert. Dank der Robotik konnte Laufen in seinen Produktions- und Vertriebsstätten automatisierte Prozesse einführen. Und dank dieser Fortschritte hat das Unternehmen über die Jahre industrielle Dimensionen erreicht, seine Produktionsmenge erhöht und gleichzeitig die Qualität verbessert.
Die Architekten Benjamin Dillenburger (ETH Zürich) und Michael Hansmeyer (Akademie der bildenden Künste Wien), deren Forschungsinteresse im digitalen Entwurf und der digitalen Fabrikation in der Architektur liegt, haben für die Ausstellung eine beeindruckende Skulptur erschaffen, die am Lehrstuhl für digitale Bautechnologien (ETH Zürich) entwickelt wurde. Sie symbolisiert die Interaktion zwischen Kultur, Kunst und Design, die Laufen seit jeher als strukturellen Bestandteil seiner DNA ansieht, wie nicht zuletzt seine engagierte Teilnahme an der Biennale in Venedig und der Art Basel sowie die Organisation des Symposiums „Architecture during Art“ in Basel belegen.
„Handmade“ ist der Titel des Werks von Bastien Aubry und Dimitri Broquard vom Studio Flag. Das aus handgeformtem und luftgetrocknetem Ton hergestellte Ausstellungsstück stellt die Rolle des Menschen bei der Fertigung von Keramikobjekten auf sehr bildliche und lebhafte Weise dar – eine Rolle, die sich im Laufe der Zeit gewandelt hat, aber in ihren Grundsätzen bis heute gleichgeblieben ist.
Vordenker gestern, heute, morgen
So unterschiedlich, gaben sie alle auf besondere Weise einen Einblick in die besondere Story von Laufen. Das Unternehmen baut auf ein Fundament aus Tradition, Fertigkeiten und Innovationskultur, ist seit 125 Jahren Vordenker in Design und Technik, und kennt den Wert von generationsübergreifendem Wissen. Dabei ist das Unternehmen fest in der Gegenwart verwurzelt und setzt seine Erfahrung zielgerichtet ein, um Ressourcen und Energien im Sinne einer konstanten Evolution zu nutzen und die Formensprache weiterzuentwickeln.
Um Laufen voranzutreiben, wird kontinuierlich an der Entwicklung von innovativen Materialien, deren physikalischen Eigenschaften und neuen Anwendungen geforscht. Keramik wird dank seiner Eigenschaften und Nachhaltigkeit als eines der wichtigsten Werkstoffe zur Bewältigung der Herausforderungen des 21. Jahrhunderts angesehen. Um die Grenzen dieser Materialien und neuer Fertigungsmethoden wie digitaler Fabrikation auszuloten, kooperiert Laufen intensiv mit einem internationalen Netzwerk von Hochschulen, Forschungsinstituten und akademischen Spinoffs.
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