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REdesign+ Award: Neues aus Altstoffen

Re- und Upcycling gehören zu den aktuellen Top-Themen. Wie viel sich aus Altstoffen machen lässt, wurde im Rahmen des europaweit ausgeschriebenen REdesign+ Award 2013 eindrucksvoll gezeigt. Die Gewinner in den vier Kategorien wurden nun in Wien ausgezeichnet.

 

Clemens Schober (Kapsch Traffic Com AG) und Josef Pfeiffer (Hauptpreisträger und Preisträger in der Kategorie Haushalt & Wohnen; Projekt Altstoff Buch als Werkstoff). Foto: © Jana Madzigon / artista.at

Clemens Schober (Kapsch Traffic Com AG) und Josef Pfeiffer (Hauptpreisträger und Preisträger in der Kategorie Haushalt & Wohnen; Projekt Altstoff Buch als Werkstoff). Foto: © Jana Madzigon / artista.at

Re- und Upcycling sind en vogue. Vollkommen neu ist beides zwar nicht, ersteres hat gar in gewissem Maß schon Tradition – zumindest hier in Österreich. Zweiteres ist seit geraumer Zeit und nicht zuletzt wohl auch gepusht durch den vielzitierten Nachhaltigkeitstrends derzeit in aller Munde. Altstoffen lässt sich ein zweites Leben einzuhauchen – und was für eins. Dies zeigte der REdesign+ Award 2013 auf. Nach seiner erfolgreichen Premiere waren bei diesem europaweit ausgeschriebenen Wettbewerb bereits zum zweiten Mal Produktideen und Entwürfe gesucht, nicht mehr benötigte Materialien oder Werkstoffe  – kurz: Abfallprodukte direkt für einen neuen Verwendungszweck adaptieren.

 

155 Kreationen in 4 Kategorien

Designer aus ganz Europa waren bei dem von designaustria durchgeführten Wettbewerb aufgerufen, bisher unverwirklichte Projekte zu ReDesign und ReUse einzureichen. Zahlreich nutzen sie diese Chance, insgesamt 155 Einreichungen aus 11 Ländern in den vier Kategorien „Haushalt & Wohnen“, „Mobilität & öffentlicher Raum“, Accessoires & Give-aways“ sowie Schmuck & Mode“ trafen ein und zeigen die Bandbreite dessen auf, was sich aus „Abfall“ so alles machen lässt.

 

Mehr als „nur“ innovativ

Kathrina Dankl, Designerin von danklhampl und Jurysprecherin, erläuterte die Entscheidungen. Foto: Jana Madzigon / artista.at

Kathrina Dankl, Designerin von danklhampl und Jurysprecherin, erläuterte die Entscheidungen. Foto: Jana Madzigon / artista.at

Es ging aber um weitaus mehr als nur um Design-Ideen. Neben Kreativität und Innovationskraft zählten auch Verfügbarkeit des Altstoffes, produktionstechnischer Umsetzbarkeit und Absatzmöglichkeiten zu jenen Kriterien, die die Jury – bestehend aus den Designern Kathrina Dankl (danklhampl) und Janos Szurcsik sowie Clemens Schober (Kapsch TrafficCom AG), P. Michael Schultes (TU Wien) und Daniel Strobel (garbarage upcycling design – anlegte. Angesichts der Fülle und Vielfalt war die Entscheidung wohl keine leichte, welche Entwürfe der einzelnen Kategorien nominiert, welches Projekt davon prämiert werden und damit ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro erhalten sollte.

 

And the winners are

Am 10. Juni war es nun soweit: Im designforum Wien wurden die Gewinner verkündet und ausgezeichnet. Unter Anwesenheit fast aller Nominierten lüftete Severin Filek, Geschäftsführer von designaustria, das Geheimnis.

 

Hauptpreis geht an „Altstoff Buch als Werkstoff“

"Altstoff Buch als Werkstoff" von Josef Michael Pfeiffer, Arge Kunst vom Rand, direkt vor Ort im designforum Wien. Foto: wohndesigners

„Altstoff Buch als Werkstoff“ von Josef Michael Pfeiffer, Arge Kunst vom Rand, direkt vor Ort im designforum Wien. Foto: wohndesigners

Das Rennen gemacht hat das Projekt „Altstoff Buch als Werkstoff“ von Josef Pfeiffer (Arge Kunst vom Rand). Damit setzte er sich nicht nur in der Kategorie „Haushalt & Wohnen“ durch, sondern räumte zugleich den Hauptpreis beim REdesign+Award 2013 ab, der mit der Produktumsetzung durch einen sozialwirtschaftlichen Betrieb verbunden ist. Werden bei diesem Projekt Bücher zu Bodenbelag und Türverkleidungen, Verbundwerkstoff oder zur Schalldämmung genutzt, zeigt es eine neuartige Weiterverwendung von nicht mehr genutzten Büchern und Druckwerken auf und überzeugte die Jury vor allem hinsichtlich seines Innovationscharakters und der Materialverfügbarkeit.

 

Ausgezeichnete Projekte

"Exhaust Air Power Plant". Design: Bernhard Zingler (A). Gewinner in der Kategorie Mobilität und öffentlicher Raum. Ausrangierte PC-Lüfter werden zu Abluftkraftwerken, die diese Luft in Energie verwandeln. Foto: Bernhard Zingler

„Exhaust Air Power Plant“. Design: Bernhard Zingler (A). Gewinner in der Kategorie Mobilität und öffentlicher Raum.  Foto: Bernhard Zingler

In der Kategorie „Mobilität & öffentlicher Raum“ gewann „Exhaust Air Power Plant“ von Bernhard Zingler, ein „Abluftkraftwerk“, das die Abluft, etwa von PC-Lüftern, zur Energiegewinnung nutzt.

In der Kategorie “Accessoires & Give-away” überzeugte das Projekt „ReBlock – Jedes Blatt verdient eine 2. Chance“ von Tali Tormoche, En Garde & The Infinitive Factory, bei dem aus Altpapier individuelle Notizblöcke werden.

Im Bereich „Schmuck & Mode“ setzte sich „Random Collection“ von Eszter Agnes Szabó & Rozália Tovaj aus Ungarn durch.

 

Sehenswerte Ausstellung(en)

Setzten sich diese vier Projekte schlussendlich durch, nominierte die Jury insgesamt gleich 19, die allesamt noch bis 16. Juni im Rahmen einer Ausstellung im designforum Wien zu sehen sind. Danach wandert diese weiter in die Projektpartnerstadt Sopron und wird dort im Rahmen des VOLT-Festivals gezeigt. Einige Highlights – Projekte wie auch von der Preisverleihung und der Ausstellung – zeigt die untenstehende Bildergalerie. Ausführliche Informationen zum Award, zu den Veranstaltern und Projektpartnern finden sich unter www.redesignplus.eu.

Noch ein Hinweis am Schluss: Ebenfalls bis 16. Juni ist im designforum Wien auch noch die Ausstellung „Design Materialien – Innovative Oberfläche“ zu sehen.

 

www.redesignplus.eu

www.designforum.at/w/

www.designaustria.at

 

Highlights in der Bildergalerie

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