Spannende Designinitiative
Frische Impulse gibt ein Innovationsprojekt: Europas Jungdesigner entwickeln dabei Möbelkonzepte für und mit Handwerksbetrieben.
Junges Design trifft traditionelles Handwerk – so lässt sich das aktuelle oberösterreichisch-bayrische Innovationsprojekt be- schreiben, das für frischen Design-Wind, neue Impulse und einen spannenden Kreativinput sorgt. „Junge europäische Designideen und regionale Handwerksbetriebe sind kein Widerspruch – genau das Gegenteil ist der Fall!“, waren sich Designer, Handwerks- vertreter, Politik und Netzwerker bei einem hochkarätig besetzten Podiumsdiskurs im Rahmen der Jurysitzung zum Designpreis für Vollholzmöbel beim Möbel- & Holzbau – Cluster (MHC) in Linz einig und unterstrichen damit unisono, dass frisches Design und traditionelles Handwerk sehr wohl zusammenpasst.
„Nationalpark meets European Design“
Haben sich viele die Kombination von Tradition und Innovation auf die Fahnen geheftet, geht diese Initiative noch einen Schritt weiter indem sie sich auf weit mehr als nur ein einziges Unternehmen bezieht, die „next generation“ an Europas Designern mit Traditionsbetrieben zusammen bringt und somit gelebte Handwerkskunst mit frischen Impulsen aus fast 100 europäischen Designschulen verbindet.
Neue Wege, …
Bei dem Nationalparks Kalkalpen und Bayrischer Wald haben sich dabei zusammengetan, um im Rahmen dieser, von der EU geförderten Kooperation gemeinsame Stärken auszuspielen, und beschreiten dabei neue Wege abseits typischer, klischeehafter Projekt-Trampelpfade. Es geht um Innovation für das traditionelle Holzhandwerk in beiden Regionen und mit europäischen Impulsen. Gemeinsam entwickeln junge, kreative Köpfe und traditionell gewachsene oberösterreichische Handwerksbetriebe spannende neue Modulmöbel – Umsetzung mit hochwertigen Hölzern aus der Region inklusive.
… neue Chancen
Unterm Strich steht aber mehr als „nur“ ein Produkt, vielmehr dieser Weg, innovative Produkte gemeinsam zu entwickeln und realisieren sowie dabei verschiedene Kulturkreise zu verbinden, zahlreiche große Chancen – für junge Designer und die Betriebe. Abseits des Mainstreams könnten sie neue Marktfelder auftun und sich außergewöhnliche Referenzen erwerben. Ein bisschen Mut ist dabei auch von den Unternehmen gefordert. „Man muss sich gerade als alteingesessener Betrieb über Neues einfach d´rübertrauen, und auch durchdachte Konzepte für Marketing und Vertrieb entwickeln, um nachhaltigen Erfolg zu schaffen“, so der Tenor der Wirtschaftsvertreter.
Europaweiter Designwettbewerb
Als Ideenbringer für neue Konzepte wurde ein europaweit ausgeschriebener Designwettbewerb genutzt. Dabei stellten sich Studierende der Bachelor- und Masterabschlussklassen von rund 100 europäische Kunst- und Designhochschulen mit ihren kreativen Ideen zum Thema modulare Tisch- und Stuhlsysteme dem Urteil einer hochkarätigen internationalen Jury, bestehend aus Möbeldesign-Guru Nils Moormann und seinem Kollegen Steffen Kehrle, Marek Gut und Christoph March (Designatelier „March- Gut“, Linz) sowie Sandra Hofmeister, Chefredakteurin domus, sowie Wirtschaftlandesrat Michael Strugl, Möbelbauer Franz Steiner (Tischlerei Andexlinger Haslach) und Sägewerker Klaus Aitzetmüller aus der Nationalparkregion Kalkalpen.
Kreativität hoch fünf
Sollen im nachfolgenden direkten Dialog mit designinteressierten Tischler- und Möbelbaubetrieben dann möglichst viele der Einreichungen von den Betrieben der Nationalparkregionen realisiert werden, schafften es Entwürfe von nicht weniger als fünf europäischen Kunsthochschulen ins Finale, das Urteil wird bei einem Abschlussevent am 8. November in Passau bekanntgegeben.
Ein voller Erfolg
Jurywertung in oder her, ist das Projekt unabhängig davon schon jetzt ein großer Erfolg. „Ein riesiger Ideenpool für unsere Betriebe ist aus der Vielzahl der Einreichungen entstanden. Nun gilt es, aus diesen Ideen konkrete Produkte wachsen zu lassen“, skizzieren die Organisatoren Karl Weller (Studia Austria, Schlierbach), Alexander Schulze (Netzwerk Forst und Holz im C.A.R.M.E.N. e.V., Bayern), und Erich Gaffal (Möbel- & Holzbau-Cluster OÖ – eine Initiative der Clusterland OÖ GmbH) den nächsten Schritt. Knüpfen alle drei Organisationen zudem das nötige Netzwerk für dieses Projekt, schaffen sie damit die Basis, dass Designer und Unternehmen zusammenfinden und so auch tatsächlich aus Designkonzepten Designkreationen werden. Betriebe werden dabei tatkräftig unterstützt: So sind sowohl Kontaktaufbau und Projektbegleitung wie auch Unterstützung bei der Vermarktung so entstehender Kooperationen mit den Jungdesignern zentrale Serviceangebote.
Designkonzepte und Betriebe im Rampenlicht
Präsentiert werden die Designkonzepte den zahlreichen interessierten Tischler- und Möbelbaubetrieben Ende November sowohl in der Nationalparkregion Kalkalpen als auch im Bayrischen Wald. Die Unternehmen erhalten aber nicht nur einen kreativen Impuls, sondern werden in jeder Hinsicht tatkräftig unterstützt: Zu den zentralen Serviceangebote zählen dabei Kontaktaufbau und Projektbegleitung wie auch Unterstützung bei der Vermarktung so entstehender Kooperationen mit den Jungdesignern. Frischem Design made by traditionellen Handwerksbetrieben steht also nichts im Wege.